Seit den Nachtstunden schon gab es etwas, das den kleinen Prinzen beschäftigte. So sehr, dass sein Schlaf erst unruhig war, und dann gänzlich zum erliegen kam und ihn dazu brachte, wach zu liegen und an die Decke zu schauen, während er den Gedanken freien Lauf ließ. Doch auch als der Morgen schließlich kam, waren die Gedanken noch nicht verschwunden und beschäftigten ihn weiter. So sehr, dass es auch Samael nicht entgehen würde, der ihn schließlich in- und auswendig kannte. Deswegen war es letztlich auch der Entschluss den Prinzen, von selbst auf seinen Dämon zuzukommen, nachdem er gewaschen und angekleidet war. "Samael.." setzte er an und blickte für einen Moment auf seine Schuhspitzen, bevor er wieder zu ihm aufschaute. "Ich wollte dich um etwas bitten." eröffnete er dann und legte die behutsam die eigenen Fingerspitzen aneinander, bevor er bedächtigt fortfuhr. "Heute Nacht habe ich mich daran erinnert, wie es war als wir uns kennengelernt haben. Seitdem kann ich es einfach nicht vergessen... Ich habe mich deswegen gefragt, ob es möglich wäre, dass du mir für eine begrenzte Zeit meinen alten Körper zurück geben könntest.. und selbst die Gestalt von damals annehmen könntest. Auch die Umgebung müsste die selbe sein.. Ich möchte, dass alles so ist wie damals, außer unser Umgang miteinander. Ich möchte das du mir zeigst, was ich damals verpasst habe, weil ich dich nicht zulassen konnte." forumulierte er seine Bitte einschließlich der Begründung, die ihn dazu veranlasst hatte sie zu stellen. "Es soll auch nur für begrenzte Zeit sein." musste er dabei noch einmal wiederholen, damit Samael keinen falschen Eindruck gewann. Nun wagte er dabei auch kaum zu atmen, da es galt auf die Antwort seines Dämons zu warten.
Samael war nicht entgangen, dass seinen Prinzen etwas beschäftigt hatte. Gerade, wo er selbst keinen Schlaf benötigte und über die Träume Isamus wachte- war es ihm ein Rätsel gewesen wieso der Junge nicht daran gedachte sich der Nachtruhe hinzugeben. Die Neugier, die eine Eigenschaft war die jeder Dämon insich trug bot Nährboden für die Hartnäckigkeit und den Drang, wissen zu wollen was Isamu beschäftigte. Das der junge Prinz sich nach seiner Ankleidung selbst seinem Dämon annäherte, hatte dieser kaum erwarten können. "Eine Bitte." formten seine kühlen Lippen dennoch deutlich ruhig, selbst wenn der rötliche Schimmer seiner Augen dunkel aufflackerte. Dabei zupfte sich der Dämon seine weißen Handschuhe zurecht, und richtete die silbernen Knöpfe seines Hemdes. Die Bitte, die jedoch an seine Ohren anschließend dringen sollte- ließ ihn den Blick senken, so dass er den viel kleineren Isamu in Augenschein nehmen konnte. "Deinen alten Körper?" war der Dämon sichtlich nicht darauf vorbereitet gewesen, so dass er überrascht die Augen aufschlug. Erst mit den angefügten Worten des kleinen Prinzens bekam Samael eine Vorstellung davon, was Isamu meinte- und konnte nicht leugnen auch einen eigenen Vorteil heraus zu erkennen. "Du hast mich verschmäht." Belächelte er kühl, aber nicht amüsiert. Aber auch dass war es was ihn an der Vorstellung reizte- Isamu seinen alten Körper für einen begrenzten Zeitraum zurück zugeben. " In dieser Zeit ist viel verloren gegangen was ich gern mit dir erlebt hätte..." Bestätigte Samael daher freimütig Isamus Meinung und Grund seiner Bitte, und machte einen weiteren Schritt auf den Jungen zu. "Na gut.." raunte er nach Momenten der Stille welche die Luft förmlich zu ersticken drohten. Den festgezogenen Handschuh, zog er daher sogleich wieder von seiner Hand- und enthüllte damit nicht nur die schwarz-glänzenden Nägel- die der Farbe seines Haares nicht unähnlich waren , sondern auch das eingebrannte Zeichen, dass in Isamus rechtem Auge im selben Moment aufglühen musste. "Oder möchtest du dafür in die menschliche Welt zurück?" wollte er wissen. Nicht dass es ihm nicht möglich gewesen wäre- doch wusste er nicht inwieweit Isamu seinen Wunsch formuliert hatte. Seien Fähigkeiten waren durch die Kraftschübe längst ausreichend diese Welt nach allen Möglichkeiten zu formen..vom kleinsten Stadtteil bis zum kleinen Zimmer auf dem Dachboden. "Erinnerst du dich noch?" fragte er gedehnt. "An die stickige Luft im kleinen Zimmer mit dem Lukenfenster, vor dem der Staub tanzte?" klang seine Stimme mild, und versuchte in Ismau die Erinnerungen zu wecken- die ihm die Umstellung auf seinen alten Körper erleichtern sollte..
Es kam nicht allzu oft vor, dass der Prinz eine Bitte äußerte, und wenn waren sie meist kleinerer Natur. Diese Bitte hingegen umfasste schon einen größeren Rahmen, und auch wenn Isamu nur ein beschränktes zeitliches Interesse an seinem alten Körper bekundet hatte, sollte es keine einmalige, kurze Erfahrung sein.. So sehr, wie es ihn beschäftigte, wäre es auch nicht einfach gewesen, ihm die Bitte abzuschlagen, weswegen er das Köpfchen demütig senken musste, als Samael ihn daran erinnerte, dass er ihn damals verschmäht hatte. Die Scham darüber brannte dennoch deutlich auf seinen Wangen, nach einer Entschuldigung suchte er erst gar nicht. Er nahm die drückende Stille und Ungewissheit, in der Samael ihn beließ während er seine Entscheidung abwägte als Strafe an. Einzig löste er die aneinander gelegten Fingerspitzen und senkte die Hände, so dass sie sich sacht an die Seiten seiner Oberschenkel schmiegten. Erst, als Samaels Stimme die Stille wieder zerschnitt und ihm seinen Wunsch gewährte, wagte er wieder zu atmen und aufzusehen, wobei das Zeichen des Pakts in seinem Auge aufglühte. "Ich danke dir.." flüsterte er artig, um dann aber das Köpfchen zu schütteln. "Ich will nie mehr in die Menschenwelt zurück.. Deine Kraft reicht aus es wahr zu machen." war er sich sicher, während seine Augenlider langsam herabsanken und sein Geist sich ganz auf Samaels Worte einließ. Seine Stimme machte es ihm leichter, die Erinnerungen bis ins kleinste Detail heraufzubeschwören, das Zimmer in dem sie so viele Stunden verbracht hatten. Das Bett, in dem sie zusammen gelegen und Isamu Schicht für Schicht mehr von seinen Träumen offenbart hatte ohne zu wissen, mit wem er da zusammen war.. "Ich erinnere mich.." kam seine Stimme fast wie von weit her über seine Lippen, da er zur Hälfte bereits von der Vergangenheit träumte und sich jedes Detail ins Gedächtnis rief, angefangen vom Zimmer selbst bishin zur Gestalt von ihnen beiden. "Ich werde versuchen, alles so zu machen wie damals.. du brauchst dich dieses mal nicht zurückhalten." erklang die verträumte Stimme noch einmal. Dass er selbst so handelte, wie er gehandelt hatte, war notwendig um die Erfahrung zu sammeln, was hätte sein können wenn er nicht die Möglichkeit besessen hätte, sich ihm zu entziehen. Und vielleicht etwas von dem, was er durch sein eigenes Verschulden für sie beide verloren hatte, nachholen zu können.
Der Staub tanzte in Millionen kleinen Pigmenten vor dem Licht, das durch die kleine Dachluke drang. Das Holz dass dieses kleine Dachzimmer auskleidete, hatte ihm schon längst den charakteristischen, harzigen Geruch verliehen. Egal wie oft man auch lüftete, die Natur schien immer allgegenwärtig zu sein..genauso wie die Wärme des lebendigen Materials aus dem auch das kleine Bett in der Nische gemacht war. Das helle Laken raschelte, weil einzelne Notenblätter durch die geworfenen Falten vom Bett geschoben wurden und schließlich zu Boden fielen. Eine durch Handschuh geschützte Hand tauchte aus den tiefen des warmen Lakens auf. Nichts war mehr von langen, schwarzen Nägeln mehr zu erkennen. Auch war die Hand schmäler als die bekannte des Dämons..aber dennoch ebenso vertraut. Zart streichelte sie durch das schwarze Haar des Jungens, der neben ihm auf den Bauch lag und über Notenblätter eingeschlafen war. Es war sein Prinz gewesen- bevor er sein Prinz geworden war. Samaels Augen glühten für den Bruchteil einer Sekunde als er sah, dass es seine Noten gewesen waren, auf denen Isamu ruhte. Er hatte sie ihm gezeigt- und damit in sein Zimmer gelockt, dass er bei dem alten Instrumentenbauer bewohnte. Es war nicht sehr schwierig gewesen, sich dem gutmütigen Jungen anzunähern. Er hatte sich ja förmlich nach Nähe verzehrt. Auch, wenn nach einer anderen Form als dem Dämon damals lieb gewesen war. So musste er eben zu anderen Tricks greifen um Isamu sich gefügig zu machen..und genau in diese Zeit fühlte er sich zurück gesetzt. Er erinnerte sich daran, wie gut Isamu als Mensch gerochen hatte..und wie anziehend seine Aura gewesen war- so dass Samael in so vielen Jahren sich das erste Mal wieder richtig lebendig gefühlt hatte. In gewisser Weise war der Junge in seiner Position-ohne es zu wissen- viel mächtiger gewesen, als er. Denn es war Isamu, der ihn in der Hand hatte. Es war Isamu, in den er sich verliebt hatte. Da konnte Samael von Glück reden, dass Isamu noch so unschuldig und jung gewesen war- und seine Position nicht ausgenutzt hatte um sich -seine- Kräfte gefügig zu machen.
Samaels Augen wurden schmäler, bis seine Umwelt aus nichts mehr bestand außer aus dem Anblick von Isamu durch einen dünnen Spalt rot-glühender Augen durch tief schwarze Wimpern. Seine Hand glitt in den Nacken des Jungens, wo die Haare noch ein wenig länger gewesen waren. Dort strich er mit der Naht des Handschuhs am Finger über die sensible Haut unterhalb des dunklen Haaransatzes, und glitt von dessen Kragen ab. Er hatte seine Schuluniform getragen..wie immer, wenn er sich nach dem Unterricht zu ihm schlich anstatt nach Hause zu gehen. Hier konnten sie über Musik sprechen..Musik leben..doch Samael hatte die Bitte seines Prinzen nicht vergessen und stattdessen Isamu nicht aufgeweckt. Seine Hand rutschte über den Rücken des Jungens bis zum Ansatz seines Gürtels, den er ebenso passierte. Seine Finger konnten sich dann endlich um eine seiner geschmeidigen Bäckchen legen und sie drücken. Auch durch den Stoff konnte er spüren, wie geschmeidig und nachgiebig seine Haut gewesen war. Isamu war nicht zu dünn, so dass jede Berührung für den Dämon besonders intensiv war und ihn dazu reizte, mehrmals über seinen Po zu streicheln um die sinnlichen Eindrücke aufzufangen- bis seine Hand schließlich zwischen seinen Bäckchen verschwunden waren und die Finger an die Naht der Hose drückten, wo die kleinen zarten Bällchen verborgen lagen. "Du liegst auf meinen Noten, Isamu.." murmelte er leise dem -vielleicht- noch schlafenden Jungen zu. Er blieb dabei extra so leise, dass er immer noch das Geräusch hören konnte das dafür sprach, dass der Stoff seines Seidenhandschuhs über den Schritt seines Prinzens kratzte. Er hatte schließlich nach dem Eck eines Blattes gegriffen, und es zwischen Isamus Beinen hervor gezogen. Das musste ihn zweifelsfrei mit der Kante des Papieres zwischen den Beinen streifen. Die Noten waren dem Dämon dabei egal gewesen. Ihm ging es nur darum, Isamu zu genießen und sich dazu zu holen, was ihm damals verwehrt geblieben war..sein Prinz selbst.