Alexej runzelte die Stirn. Er betrachtete den Aschenbecher, der vor ihm auf dem Tisch stand eindringlich. Leider handelte es sich nur um ein weniger hochwertiges Plastik-Fabrikat. Enttäuscht sanken seine Schultern mit einem tiefen Seufzen herab. Das Gewicht würde selbst bei einem gezielten Schlag auf dem Kopf kaum mehr als einen blauen Fleck hinterlassen. Nungut..vielleicht würde auch eine Beule heraus springen. Aber das würde es auch schon gewesen sein. Würde die Wunde bluten? Sicher nicht viel, wenn überhaupt. Trotzdem konnte er sich dem Gedanken nicht verwehren, dass die Billigservietten auf dem Tisch kaum dafür geeignet wären, um damit viel Blut aufzuwischen. Sie würden es schlicht-weg nicht aufsaugen.
Im Cafe wo er arbeitete, gab es solche Verfehlungen am Tischt nicht.
"Und so werde ich doch noch einmal Vater. Ist das nicht verrückt?" Selbstgefällig lachte sein Gegenüber. Der hochgewachsene Mann strich sich über den Stoppelbart an seinem Kinn, während er die Beine überschlug. Der Bart war von weißen, verräterischen Stoppeln durchzogen. Stumme Zeugen dafür, dass die braunen, zurückgegelten Haare gefärbt sein mussten.
"Das ist nicht verrückt. Du hast eine zwanzigjährige geschwängert. Dazu gehört wirklich nicht viel." bekundete Alexej nur. Wenn sie sich beide so anstarrten, wie in diesem Moment, dann konnte man doch die Ähnlichkeiten ausmachen, die aus ihnen Vater und Sohn machten.
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"Alexej.." seufzte sein Vater. Er rieb sich die mehrfach geglättete Stirn. Sein Vater war Amerikaner ..und zwar nicht nur einer der ehrgeizigen Sorte. Für seinen Vater war die Welt seine Bühne. Und wenn die Umwelt sich darauf nicht einließ, zwang er sie mit allen Mitteln ihn im Zentrum aller Dinge zusehen. "Das mit deiner Mutter und mir ist schon so lang her. Warum kannst du dich nicht einfach für mich freuen?" Fragte er sichtlich gekränkt, wobei Alexej sich fragte wie seine Mimik das noch mit machte. Bei all dem Nervengift gegen die Zeichen des Alters.."Darum geht es doch gar nicht." wehrte er dann aber noch ab, als er die lange Pause bemerkte, in welcher sein Vater wohl auf seine Antwort wartete.
"Warum dann? Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe..aber diesmal ist es ernst. Wir werden sogar heiraten."
Alexejs schmale Lippen glichen nur noch einem harten Strich. Man konnte bei genauerer Betrachtung sehen, wie sein zusammengepresster Kiefer knirschte, ohne dass sich seine Lippen dafür teilen mussten. Seine Hände waren unter dem Tisch zu Fäusten geballt. Seiner Meinung nach das einzige, was ihn davon abhielt doch nach dem Aschenbecher zu greifen. "Großartig." presste er hervor, nachdem er seine Zungenspitze vorgeschoben hatte, um sich über die Unterlippe zu lecken. "Ganz großartig. Wie viele Frauen hast du schon heiraten wollen?"
"Sechs. Und siehe da, vier davon habe ich sogar geheiratet." fiel ihm sein Vater stolz ins Wort, untermalt mit seiner rechten Hand, mit welcher er vier Finger abgespreizt vor Alexejs Nase hielt. "Und falls du es vergessen hast, eine davon war deine Mutter." konnte er es nicht lassen. Alexej musste sich nun wirklich zusammenreißen, um nicht die volle Wucht seines Wahnsinns, an seinem Vater auszulassen. Die Vernunft sagte ihm, dass sei Vater das nicht wert war. Der Wahnsinn in ihm reckte den Kopf provokant und meinte: "als ob es darauf ankäme, mir doch egal! Zerleg' den Kerl!"
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Letztendlich verstummten beide Stimmen, und ihm blieb erschöpft nur noch seine Konditionierung. Disziplin bestimmten sein Leben. Auch wenn der Preis dafür diese entsetzliche Leere war. Wieder musste er seufzen. Ein wenig glühte noch die Enttäuschung in ihm. Er dachte, wenn sein Vater sich schon mit ihm verabredete..dafür sogar an den Komplex kam , und das zu dieser Jahreszeit..dann bestimmt für eine Aussprache. Aber genau das Gegenteil war der Fall gewesen. Wie konnte er nur glauben, seinem Vater auf Augenhöhe begegnen zu können? Er blieb für ihn nur ein Statist, wie jeder andere auch..
"Meine Mutter tat gut daran dich zu verlassen. Aber man kann so eine Intelligenz wohl nicht von allen Frauen abverlangen, die du belogen und betrogen hast." Sein Vater schien die Bitterkeit in seinen Worten entweder nicht zu verstehen, oder sie schlicht weg zu übergehen. Wohl möglich war es ihm egal. "Natürlich, deine Mutter war überaus intelligent und selbst bestimmend Deswegen hat sie dich damals ja auch zurück gelassen. Und wer hat dich dann nach fast einer Woche verwahrlost in der Wohnung vorgefunden? Ich, nach meiner Geschäftsreise. Du kannst von Glück sagen, dass sie nicht länger angedauert hat. Denn dann hätte dich keiner gefunden. Deine Mutter hatte es ja nicht einmal für möglich befunden, mir Bescheid zu geben."
Dieser Tiefschlag hätte wohl gesessen wenn er nicht schon zuvor so enttäuscht gewesen wäre. Diesen Triumpf musste er seinem Vater wenigstens nicht gönnen. Alexej konnte nur den Blick heben, und mit kühlen Augen auf seinen Vater herab sehen. Er musste den Blick hassen, oder sich unter ihm zumindest unwohl fühlen. Immerhin hatte Alexej seine Augen von seiner russischen Mutter geerbt. " Habe ich es etwa versäumt, dir für meine unbeschwerte Kindheit zu danken?" Nun wirkte sein Vater wirklich zerknirscht. Seine Hand wischte gedankenverloren über seine Lippen, und er hatte für einen kurzen Moment den Blick zu seinem Sohn gebrochen um betroffen auf seinen abgekühlten Kaffee herabzublicken. "Hör zu, mein Sohn. Ich habe immer nur das beste für dich gewollt. Deswegen solltest du mein Projekt leiten. Habe ich dir damit nicht genügend Vertrauen entgegen gebracht? Reicht deine gute Bildung und die übertragene Verantwortung neben deinem angenehmen Lebensstil nicht aus, um sich über die neue Beziehung deines Vaters zu freuen?"
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Alexej war nicht danach zu mute, doch er musste hart dagegen ankämpfen, nicht zu schmunzeln. Es hatte nicht mehr viel gefehlt, und sein Vater hätte wütend mit der Faust auf den Tisch gehauen. Oh ja, auch wenn er sich schrecklich fühlte, brachte ihn diese Vorstellung fast unweigerlich zum lachen.
"Ich sehe schon, es hat keinen Sinn." seufzte sein Vater, während Alexej noch immer mit dem lachen kämpfte. "Wenn du meinst mir die Schuld für dein Versagen geben zu müssen, ist es wohl ganz gut gewesen dass du deine Position aufgegeben hast. Ich hätte nicht gedacht, dass du so etwas nötig hast, aber bitte... suhle dich doch weiter in deinem Selbstmitleid."
Damit hatte er es geschafft, Alexejs aufkommendes Lachen im Keim zu ersticken. In ihm war zwar kein Leben mehr, was noch durch diesen Angriff geschädigt werden konnte..doch er konnte versuchen noch etwas von der Würde zu retten, die ihm geblieben war. Deswegen stand er von dem bequemen Ledersessel auf, und stützte sich dabei mit den Händen vom niedrigen Tisch ab. Nicht einmal mehr der Aschenbecher war jetzt noch interessant gewesen.
"Ich habe als Kind einen Vater gebraucht, und noch viel mehr vor neun Jahren als ich zusehen musste wie Louis Hirn vor meinen Augen durchgeschmort wurde. Du warst nie für mich da. Wie hätte ich erwarten können, dass du dich nach all den Jahren vielleicht besinnst und mich deswegen ausgerechnet jetzt besuchst?" Alexej warf sich noch seine Jacke über die Schultern. Dieses Treffen war so sinnlos gewesen, wie die Hoffnung die er darin gesetzt hatte. "Alexej, ich.." das war das erste Mal seit Jahren, dass die Tonlage seines Vaters niedriger lag als seine eigene. Aber das konnte ihn nun auch nicht mehr beeindrucken. "Ich gehe jetzt. Viel Glück mit Ehefrau Nummer fünf.."
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Und damit ließ er seinen Vater zurück. Die Antworten auf die er gehofft hatte, wurden ihm verwehrt. Jetzt konnte er nur versuchen, die Gedanken zu verdrängen. Er hoffte nur dass sein Vater nicht auf die Idee kam, ihm nachzulaufen. Aber die Sorge erwies sich nach der nächsten Kurve für unbegründet. Alexej lehnte sich dort an eine kühle Mauer und betrachtete die große Werbetafel des gegenüberliegenden Supermarktes.Er fragte sich, ob Seven wohl Zeit für ihn hatte. Er war sein bester Freund..und sowohl seine, als auch die Gegenwart von Kamui hatten immer etwas Tröstendes gehabt. Aber emotional von seinem Vater so zurück geworfen zu werden, hatte die Folge das er sich für seinen Zustand so sehr schämte, dass er zögerte nach seinem Telefon zu greifen und seinen Freund um Hilfe zu bitten.
Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
Er musste ausbrechen..das stand fest. Wenn er nicht unter gehen wollte, musste er gerade jetzt anfangen zu schwimmen. Ja, vielleicht würde er heute Abend sogar einmal ausgehen. Das hatte er ewig nicht getan. Und mit dem ersten Mixgetränk, würde er wohl auch die ganzen tristen Gedanken schlucken, die ihn so daran hemmten , zu leben.
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Und damit ließ er seinen Vater zurück. Die Antworten auf die er gehofft hatte, wurden ihm verwehrt. Jetzt konnte er nur versuchen, die Gedanken zu verdrängen. Er hoffte nur dass sein Vater nicht auf die Idee kam, ihm nachzulaufen. Aber die Sorge erwies sich nach der nächsten Kurve für unbegründet. Alexej lehnte sich dort an eine kühle Mauer und betrachtete die große Werbetafel des gegenüberliegenden Supermarktes.Er fragte sich, ob Seven wohl Zeit für ihn hatte. Er war sein bester Freund..und sowohl seine, als auch die Gegenwart von Kamui hatten immer etwas Tröstendes gehabt. Aber emotional von seinem Vater so zurück geworfen zu werden, hatte die Folge das er sich für seinen Zustand so sehr schämte, dass er zögerte nach seinem Telefon zu greifen und seinen Freund um Hilfe zu bitten.
Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
Er musste ausbrechen..das stand fest. Wenn er nicht unter gehen wollte, musste er gerade jetzt anfangen zu schwimmen. Ja, vielleicht würde er heute Abend sogar einmal ausgehen. Das hatte er ewig nicht getan. Und mit dem ersten Mixgetränk, würde er wohl auch die ganzen tristen Gedanken schlucken, die ihn so daran hemmten , zu leben.
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Und damit ließ er seinen Vater zurück. Die Antworten auf die er gehofft hatte, wurden ihm verwehrt. Jetzt konnte er nur versuchen, die Gedanken zu verdrängen. Er hoffte nur dass sein Vater nicht auf die Idee kam, ihm nachzulaufen. Aber die Sorge erwies sich nach der nächsten Kurve für unbegründet. Alexej lehnte sich dort an eine kühle Mauer und betrachtete die große Werbetafel des gegenüberliegenden Supermarktes.Er fragte sich, ob Seven wohl Zeit für ihn hatte. Er war sein bester Freund..und sowohl seine, als auch die Gegenwart von Kamui hatten immer etwas Tröstendes gehabt. Aber emotional von seinem Vater so zurück geworfen zu werden, hatte die Folge das er sich für seinen Zustand so sehr schämte, dass er zögerte nach seinem Telefon zu greifen und seinen Freund um Hilfe zu bitten.
Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
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Und damit ließ er seinen Vater zurück. Die Antworten auf die er gehofft hatte, wurden ihm verwehrt. Jetzt konnte er nur versuchen, die Gedanken zu verdrängen. Er hoffte nur dass sein Vater nicht auf die Idee kam, ihm nachzulaufen. Aber die Sorge erwies sich nach der nächsten Kurve für unbegründet. Alexej lehnte sich dort an eine kühle Mauer und betrachtete die große Werbetafel des gegenüberliegenden Supermarktes.Er fragte sich, ob Seven wohl Zeit für ihn hatte. Er war sein bester Freund..und sowohl seine, als auch die Gegenwart von Kamui hatten immer etwas Tröstendes gehabt. Aber emotional von seinem Vater so zurück geworfen zu werden, hatte die Folge das er sich für seinen Zustand so sehr schämte, dass er zögerte nach seinem Telefon zu greifen und seinen Freund um Hilfe zu bitten.
Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
Er musste ausbrechen..das stand fest. Wenn er nicht unter gehen wollte, musste er gerade jetzt anfangen zu schwimmen. Ja, vielleicht würde er heute Abend sogar einmal ausgehen. Das hatte er ewig nicht getan. Und mit dem ersten Mixgetränk, würde er wohl auch die ganzen tristen Gedanken schlucken, die ihn so daran hemmten , zu leben.
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Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
Er musste ausbrechen..das stand fest. Wenn er nicht unter gehen wollte, musste er gerade jetzt anfangen zu schwimmen. Ja, vielleicht würde er heute Abend sogar einmal ausgehen. Das hatte er ewig nicht getan. Und mit dem ersten Mixgetränk, würde er wohl auch die ganzen tristen Gedanken schlucken, die ihn so daran hemmten , zu leben.
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Und damit ließ er seinen Vater zurück. Die Antworten auf die er gehofft hatte, wurden ihm verwehrt. Jetzt konnte er nur versuchen, die Gedanken zu verdrängen. Er hoffte nur dass sein Vater nicht auf die Idee kam, ihm nachzulaufen. Aber die Sorge erwies sich nach der nächsten Kurve für unbegründet. Alexej lehnte sich dort an eine kühle Mauer und betrachtete die große Werbetafel des gegenüberliegenden Supermarktes.Er fragte sich, ob Seven wohl Zeit für ihn hatte. Er war sein bester Freund..und sowohl seine, als auch die Gegenwart von Kamui hatten immer etwas Tröstendes gehabt. Aber emotional von seinem Vater so zurück geworfen zu werden, hatte die Folge das er sich für seinen Zustand so sehr schämte, dass er zögerte nach seinem Telefon zu greifen und seinen Freund um Hilfe zu bitten.
Frustriert entwich ihm ein schwerer Atemzug zwischen den Lippen. Sein Leben bestand so sehr aus Zwängen, dass er glaubte sie würden ihn irgendwann ersticken.
Er musste ausbrechen..das stand fest. Wenn er nicht unter gehen wollte, musste er gerade jetzt anfangen zu schwimmen. Ja, vielleicht würde er heute Abend sogar einmal ausgehen. Das hatte er ewig nicht getan. Und mit dem ersten Mixgetränk, würde er wohl auch die ganzen tristen Gedanken schlucken, die ihn so daran hemmten , zu leben.
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"Alexejs Vater ist ein echter Scheißkerl." sagte Area. Sie saß auf dem nicht mehr ganz neuen Sofa in der Aula von Luis Galerie. Sie hatten einen neuen, cremefarbenen Überzug angebracht und antharzitfarbene Kissen dazu besorgt, und im Anschluss daran Kaffee aufgebrüht, der jetzt in Tassen auf dem Tisch vor sich hindampfte. Weil sowohl Alexej als auch Stalkie arbeiten gegangen waren, hatte sie sich Lui in der Galerie angeschlossen. Und weil der nun ebenfalls beschäftigt war, hatte sie ihr Smartphone geholt und ein wenig gesurft. "Ich hab gerade seine Homepage im Internet gefunden. Der Kerl hat nichts besseres zu tun, als sich selbst zu beweihräuchern." Sie schüttelte den Kopf, während ihre Finger über das Display wischten. "Von seinem beeindruckenden Lebenslauf angefangen... bishin zu den letzten Urlaubsfotos." Sie verzog den Mund. "Alle Welt soll scheinbar an seiner Glorie teil haben. Da sind sogar Bikinifotos von seiner neuen Frau am Strand. War offensichtlich ihr letzter Urlaub. Er schreibt dazu, dass sie bald nicht mehr so knappe Bikins tragen kann, wenn der Babybauch erst größer wird. Und die Frau ist wesentlich jünger als ich..." Sie seufzte und zog sich ihre Kaffeetasse heran.
Lui hatte nebenher an einer Kollage gearbeitet, aber war zu ihr herübergekommen um einen Blick auf ihr Smartphone zu werfen. Sie hoffte, er fand das alles genauso unanständig, wie sie. Das schlimmste jedoch war -so fand sie - die Tatsache, dass Alexejs Vater auf den ersten Blick gar nicht wie der widerliche Scheißkerl wirkte, der er war. Seine ganzen albernen Postings hätte man auch als Vaterstolz ansehen können. Aber wenn man erst einmal wusste, mit wem man es zu tun hatte, sah man ganz deutlich den faulen Apfel unter der operierten Schale. "Dieser Dreckskerl." sagte sie nur, um irgendwie ihrer Wut Luft zu machen. Doch das schale Gefühl blieb, selbst als Lui ihr die Hand auf die Schulter legte. Wenn sie an Alexej dachte, hüfte und stotterte ihr das Herz in der Brust, als ob es gleich nicht mehr weiter schlagen wollte. Sie dachte schon, sie wäre immer arm dran gewesen, aber die Ansicht hatte sie inzwischen revidiert. Die Vorstellung, wie Alexej fast sein gesamtes Leben verbracht hatte, ließ sie rastlos, unruhig und rebellisch werden. Und das schlimmste war, das sie daran nichts ändern konnte. Sie wusste sogar, dass sie ihm am besten helfen konnte, indem sie diese Gefühle vor ihm verbarg.
Lui nahm ihr letztlich das Smartphone ab und legte es auf den Beistelltisch, nachdem er selber eine Weile durch die Einträge gewischt hatte. "Er ist ein Scheißkerl." stimmte er ihr im Anschluß zu. Sie nahm an, brave Mexikaner hielten auch nichts von solchen in die Jahre gekommenen notgeilen Säcken. Aber das war lediglich ihre Bezeichnung für Männer in der Midlife Crisis. Sie tranken ihren Kaffee aus, und Area schaffte das Geschirr zurück in die behelfsmäßige Miniküche, wo sie es abwusch und sich dann verabschiedete. Es war kurz nach zwei, und das Mittagsgeschäft damit so ziemlich am Ende. Sie wollte ins Cafe, ihren Mann küssen und Alexej abholen, damit sie den Umzug in Angriff nehmen konnten. So wenig Sachen wie er hatte, konnten sie beide das ganz allein erledigen, und das noch vor Stalkies Feierabend. Sie schob die Hände in die Hosentaschen und durchquerte langsam den Einkaufsbezirk. Die fünf Minuten Fußmarsch konnte sie nutzen, um noch einmal zu reflektieren. Sie erinnerte sich, wie Alexej ihr am Tag zuvor gesagt hatte, dass sie ihn ein wenig an seinen verstorbenen Partner erinnerte. Es hinterließ in ihrem Bauch ein warmes Gefühl, und sie versprach sich selbst, gut auf sich zu achten, damit er nicht noch mal jemanden verlieren musste. Es war ein seltsames, aber gleichzeitig unheimlich gutes Gefühl, von jemandem gesagt zu bekommen, dass man so wichtig war.
Alexej hatte sich bereits umgezogen. Er wusste, dass für ihn das Geschäft heute zu Ende war. Den Rest würde Stalki auch allein schaffen, denn nach dem Mittagsgeschäft verlangten die meisten Kunden ohnehin nur die süßen Köstlichkeiten, die Elise zauberte- wenn man von den Kaffee - Spezialitäten absah die auch großen Andrang fanden. Die verbliebenen Reisbällchen -Bestellungen würden deswegen keine großen Probleme für den Küchenchef darstellen, der fleißig Reiskügelchen rollte- bis sie vollkommen waren. "Area müsste gleich kommen." freute sich ihr blonder, frisch verheirateter Ehemann und sah mit einem Lächeln vom Tisch auf. Alexej trug einen schwarzes Muskelshirt- und war dabei sich eine dunkle Jeansjacke über die blassen Schultern zu werfen. "Ja, das stimmt." pflichtete ihm Alexej mit einem Nicken bei, nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. Jetzt zierten auch seine schmalen Lippen ein Lächeln. "Ich freue mich auf den Umzug. Denn wenn ich ehrlich bin..schlafe ich allein nicht sehr gut." murmelte er mit schiefem Blick, den Stalki mit einem weiteren, sanftmütigen Lächeln erwiederte. Dabei musste er sich ein Reiskorn von der Wange wischen. "Das sieht man dir auch an. Für das allein sein bist du genauso wenig gemacht, wie Area und ich." schmunzelte der kleinere, und Alexej lief noch einmal um den Tisch, um Stalkis Schulter zu drücken. Er war wirklich unschuldig...freundlich und gütig. Damit hatte er seine kühle, harte Schale geknackt: und Alexej hatte sich dafür versprochen, auf den Jungen so gut aufzupassen, wie es ihm möglich war.
Ihm taten Aufgaben überhaupt sehr gut. Alexej vermutete, dass er sich nur fälschlicher Weise damals mit Arbeit zu sehr überworfen hatte. Sicher, zum Teil lag es an der Erwartungshaltung seines Vaters. Er vermutete jedoch, dass es auch zu seinem eigenen Charakter gehörte, gebraucht zu werden und einen Nutzen zu erfüllen, der Menschen weiter brachte. In seiner damaligen Position war dieses Potential total verschwendet gewesen- und hatte ihm deswegen sowohl seine damalige Beziehung, als auch Freundschaften gekostet. Aber was für Alexej zählte war, wie sehr sich sein Leben in den vergangenen Wochen zum positiven verändert hatte. Das Training mit Area war fabelhaft. Er konnte sich auspowern..sein Wissen weiter geben, und darüber hinaus auch Lust und Freude mit ihr teilen, wenn ihnen danach war. Diese Schlichtheit ging für ihn mit ungeheurer Tiefe einher, so dass er bis Heute Probleme damit hat, die passenden Worte dafür zu finden, was Area für ihn bedeutete. Sie war mehr als eine Freundin..mehr als eine Schwester. Vielmehr würde er fast soweit gehen, eine Seelenverwandte in ihr zu sehen, weil ihre Gegenwart ihn beflügelt und Kraft spendet. Er spürt endlich wieder Leben in sich- und das war allein ihr verdienst gewesen. Jetzt bei ihr wohnen zu dürfen, kröhnte diese Bindung nur noch um ein vielfaches.
"Oh! Ich glaube jetzt ist sie da." quitschte Stalki, der seine blonden Strähnen zu einem Zopf zusammengenommen hatte, damit sie ihn nicht bei der Arbeit störten. Er zupfte sich die Plastik- Handschuhe von den zarten Fingern: und Alexej musste nur dem Blick der leuchtenen Augen seines Kollegen in Richtung Tür folgen. Diese öffenete sich nämlich und ließ das sonst so unberührte Herz des Halb-Russen höher schlagen. Aber er ließ Stalki den Vortritt. Dieser schob sich rasch an ihm vorbei, um Area in die Arme zu fallen-sobald sie die Küche betrat.
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Im Cafe war es nach dem Mittagsgeschäft verhältnismäßig ruhig gewesen, und so hatte sie sich klammheimlich nach hinten in die Küche schleichen können. Da man sie schon kannte, wurde sie zum Glück nicht aufgehalten; die Küche war schließlich nur für Personal. Ihr Eintreffen war jedoch nicht unbemerkt geblieben. Bevor sie noch grüßend die Hand heben konnte, spürte sie schon das vertraute Gewicht und die Arme ihres Ehemanns um sich. Sie lächelte und drückte ihn an sich, als sie seine vertrauten Lippen auf ihren Spürte. Das Leben konnte doch schön sein. "Hallo Schatz..." murmelte sie, als seine Lippen sie freigaben und streichelte über seinen Rücken. "War es heute sehr stressig?" wollte sie wissen und schmiegte die Stirn an seine. Ein Seitenblick verriet ihr, dass Alexej schon Feierabend gemacht hatte, denn er hatte seine Arbeitskleidung schon mit seiner Jeansjacke vertauscht. Sie hob grüßend einen Arm, ohne den anderen von Stalkie zu nehmen und lächelte ihm zu.