Oh, wenn Noah nur wüsste was in dem Inneren seines Freundes vorging, den äußerliche Ruhe bestimmte, obwohl das Thema über das er sprach, äußerst sensibel war. Doch wenn er nicht all seine Emotionen kontrollierte, verlor er am ende noch die Beherrschung die er brauchte, um in Noahs Nähe nicht schwach zu werden. Er durfte ihm nichts von seinen Gefühlen beichten, da es den süßen Rotschopf nicht nur verstören würde..sondern sicher auch auf abstand gehen lassen würde. Und das war etwas, was das gebrochene Herz des jüngeren Zwilling erst recht nicht ertragen konnte. Er brauchte Noah..und das auch viel mehr wie der gesicherte Kontakt zu seinem Zwillingsbruder Aiden. So sehr er Gefühle für diesen erübrigte und ihm sein Wohl und Glück wünschte, und es im selben zug auch verteidigte- war es doch Noah der ihn so sehr berührte, dass es sein Herz schier zerreißen würde, wenn er auf dessen gegenwart verzichten musste. Wahrscheinlich fiel ihm der Verzicht auch nur viel einfacher, weil zwischen ihm und Aiden eine unsichtbare Verbindung herrschte, die sich nie wirklich verlieren konnte. Der eine steckte auch immer irgendwo mit im Körper des anderen, was es unmöglich machte den anderen nicht in irgendeiner Hinsicht zu spüren..war er nun Kilometer weit entfernt, oder aber in direkter Nähe. Die unpassende Ruhe wurde jedoch von Noah nicht bemängelt, wie Aaron noch zuvor befürchtet hatte, nachdem das schweigen eingetreten war. Viel mehr sollte er bemerken, wie sich der schlanke Arm um seine Taile schlang, und sich der sehnige,kleinere Körper an ihm hochzog. Nähe schuf Noah dabei- ohne dabei zu bemerken, dass er sein Körpchen direkt über dem verräterisch klopfenden Herz bettete- dass schmerzlichst in der Brust schlug und von Aaron unter Anstregung verkrampft dazu angehalten wurde, nicht völlig aus dem Takt zu geraten. Selbst wenn ihm dies das Gefühl einbrachte, zu glauben es mit einem sterbenden Zustand vergleichen zu können, seine Liebe so nah beisich zu haben, und von ihr solche Liebenswürdigkeit zu erfahren.
Aarons verwundete Seele war für solche Nähe genauso durch die ungewohnheit empfänglich gewesen, wie für Geschenke die ihn unsicher stimmten, so dass er garnicht wusste, wie er damit umgehen sollte. So praktisch und geradlinig wie er veranlagt war, war er auch nie der Typ gewesen, der viel wert auf Geschenke, Nähe oder dergleichen gelegt hatte..einfach auch, weil er sie nicht kannte..oder zugelassen hatte, da ihn dies von Aidens Seite aus zu sehr gefürchtet hatte. All diese Fragen, angefangen von, was würden andere denken, bis hin dazu, was würde dies für Konsequenzen mitsich führen, hatten Aarons Herz so erstarren lassen, dass Gefühle in ihm beinah überhaupt zu etwas schlechten verkommen waren. Nur so sehr er im ersten Moment noch versucht hatte, sich den Gefühlen für Noah zu entsagen, so wusste er bereits jetzt schon, dass er diese Gefühle garnicht mehr loslassen wollte..dass sie garnicht so schlimm und verkehrt sein konnten, wenn er es einfach nicht schaffte sich ihnen zu entsagen, obwohl sein Kopf bisher immer über sein kleines Herz gesiegt hatte. Nicht jedoch jetzt.. nicht in dieser Angelegenheit, in der die heiße Flüssigkeit durch seinen Pullover drang, und jenen nässte. Es waren kleine, stille Zeugen der Anteilnahme, der Berührung die seine Worte in Noah ausgelöst hatten-. und es nun nicht mehr schafften, in den Augenwinkeln des Rotschopfes zu verharren, um dessen Pullover sich Aarons Finger nur noch fester schlangen, weil er Probleme hatte, noch weiter an sich zuhalten, ohne selbst an Noahs Gefühlsausbruch zu zerbrechen. Nicht- dass es Noahs in irgendeiner Weise Schuld daran gehabt hätte..doch allein in dessen Augen Tränen zu vermuten, die für das Mitgefühl sprachen, dass er, der Rotschopf nicht für sich selbst empfinden konnte- aber wohl aber für ihn.. den einfachen Aaron, der das Unglück eigentlich glaubte, für normal in seinem Leben zu halten- reichte aus um Aarons Herz einen schon vernichtenden Stoß zu verpassen, dass die Unsicherheit es schaffte durch die gleichbleibende Mimik zu brechen, und die Augenbrauen wehmütig zusammen zuziehen, als könnten sie damit den Schmerz halten, der sich leidend im schimmernden Braun seiner Augen sichtbar machte.
Und das nun auch für Noah, der zu seinem Freund aufschaute- für den er längst mehr gewesen war, wie ein einfacher Freund..oder aber auch ein bester Freund. Und dessen Tränen machten es dem unglücklich verliebten Aaron auch nicht einfacher, zurück in seine betäubte Starre zu verfallen. Sein ganzes Gesicht schien dabei ein einziger Ausdruck des schmerzes zu sein, als Noah seine Wange berührte, und liebevoll über die einzelnden Partien streichelte, die seine Wange so markant machten. Selbst wenn sie nicht von starker härte durchzogen war, war der Wangenknochen doch recht hoch angesetzt, nachdem er wieder ab und an vergas, ordentlich zu essen. Die Haut hatte jedoch nichts an ihrer Weichheit verloren..genauso wie an ihrer gesunden Farbe, die kein Anzeichen von Blässe erkennen ließ. Nur Hitze..und gewisse Röte die bei Noahs Anblick ausgelöst wurde, so dass er auch kein großes zutun brauchte, um Noah am Rücken umschlungen, dabei zu unterstützen, höher zu rutschen, so dass auch Aaron dazu in der Lage war, über die Tränen des Rotschopfes zu streichen, die an seinen Wangen herabperlten. Äußerst vorsichtig war der Daumen dabei, knapp unterhalb des Lides die Tränen aus dem Gesicht zu streichen, so dass der Nagel des jüngeren Zwillings bereits an den durchnässten unteren Wimpern entlang streifte. So nah, glaubte Aaaron - war er Noah niemals gekommen. Es schaffte einen ganz besonderen Moment, indem Aaron bereit gewesen war, sich auch ein wenig mehr fallen lassen zu können.. ein wenig mehr von sich selbst erkennen zu lassen, was durch den kleinen Riss in seinem Herzen tropfte, so wie es die Tränen taten, die aus Noahs Augen flossen. '' Aber..'' begann Aaron schon fast zu stottern, was sich nur durch den den apprupten Abbruch des Satzes unterbinden ließ- selbst wenn die unsicheren Blicke leidend immer wieder zwischen Noah und seinem Handgelenk umher schweiften. '' ..aber das ändert doch nichts daran..'' war seine Stimme rauh und brüchig gewesen, wobei sein Daumen immer wieder dafür sorgte, dass die Tränen Noahs aufzufangen. '' dass es nuneinmal so war. Selbst..wenn jetzt die Umstände anders sind..ich älter bin, kann und will ich dennoch nicht zurück.'' versuchte er Worte zu finden, die seine Entscheidungen weiter bekräftigten. ''Ich hänge nicht mehr an dem, was damals passiert ist..auch wenn es für mich sehr schlimm gewesen war. Ich habe mich damit abgefunden, dass es nuneinmal zu mir gehört..das hat es leichter gemacht.'' ..war Aaron sogar bereit gewesen, seine negative Einstellung zu teilen, die er nichteinmal Aiden gegenüber eröffnen konnte, nachdem sie sich angenähert hatten. '' Ich ertrage nur dich..das ist einfach so..'' Senkte sich Aarons Blick samt seiner Worte, die immer kraftloser über die aufgerauhten Lippen traten. So konnte Aaron auch nicht länger Noahs herzzereißende Augen betrachten, die im tiefen braun schimmerten- so dass Aaron sie am liebsten mit kleinen Küssen beruhigt hätte. Doch all dies, verblieb im stillen, schattigen Teil seines Herzens, in einer der vielen Schichten, die ihn ausmachten, ohne oftmals die Chance zu bekommen, entdeckt zu werden. Dennoch hinderte es Aaron nicht daran, seine Finger mit einem trauigen Lächeln von Noahs Augenlid gleiten zu lassen, so dass sie samt nasser spur einen dünnen Film zeichneten, der sich über die Wange erstreckte, und sich seinen Weg über Noahs Hals suchte. Bis in den Nacken, sollte sie reichen und den kleinen Rotschopf wieder der eigenen Schulter entgegen drücken, so dass sich die Wange an dessen Schläfe schmiegen konnte..
Es war nicht abzusehen, welche Auswirkungen ein Geständnis von seiten Aarons auf Noah gemacht hätte. Wahrscheinlich hätten ihn Aarons Gefühle verstört.. doch ob diese auch dazu geführt hätten, das der Rothaarige sich von seinem Freund distanzierte, war nicht mit völliger Sicherheit zu bestimmen. So oder so bot es ein nicht zu berechnendes Risiko, und blieb somit besser noch Aarons Geheimnis, wenn dieses auch schwer auf seiner Seele lastete. Sicher sein konnte er sich jedoch aufgrund der vergossenen Tränen, wie viel er dem eigentlich so unterkühlten Jungen bedeutete, der Nähe mied ein Teufel das Weihwasser..und es doch zuließ, das Aaron ihn in die Arme schloß. So oft gab er sich abweisend, und selbst wenn er zuließ das man ihn berührte, hatte er es doch meist nicht über sich bringen können, jemand anders zu berühren, wie sich etwa nun seine Hand an Aarons Wange gelegt hatte. In der Beziehung mit Aiden hatte man ihm angesehen, das er sich über Berührungen und Küsse gefreut hatte, wie ihm oft die Verblüffung darüber und das schiere Entzücken im Gesicht gestanden hatte, wenn Aiden ihn küsste oder übermütig den Arm um ihn gelegt hatte... aber selbst dabei war es nicht besonders oft vorgekommen, das Noah seinerseits Initiative ergriffen hatte, und Aiden umarmt hatte, oder dessen Hand genommen hatte.. es waren seltene und kostbare Momente gewesen.. und seit er sich von Aiden getrennt hatte, hatte er eigentlich überhaupt niemanden mehr berührt, und es auch nur notdürftig gestattet, das Aaron das tat.
Jetzt jedoch war alles anders, sein Herz, das ohnehin vor Kummer schmerzte, kam nicht umhin in heftigem Mitleid zu krampfen, das sich nur um so mehr verstärkte, als er die Mimik seines Freundes studierte, der regelrecht ein Bild des Jammers darstellte. Das allein hätte Noah vielleicht nicht schockiert.. es war nicht so das er keinen Kummer ertrug, oder in irgend einer Form auf Menschen herabsahen, die ihre Gefühle offener zur Schau trugen als er, zumindest dann nicht, wenn man es gnadenlos überzog und aus echtem Gefühl eine Farce machte.. den so rationalen Aaron jedoch so zu sehen glich einem Schock und ließ erahnen, wie tief seine Verletztheit ging. Und gerade Noah wusste es vielleicht besser, als selbst Aiden ahnte. Aiden, der so gefühlsbetont und sensibel war, aber zumindest für seine Gefühle ein Ventil gefunden hatte, wenn sie ihn überkamen und deswegen von Freunden aufgefangen werden konnten, die für ihn da waren und ihn pflegten.. entgegen Aaron, der dies weder wollte, noch annehmen konnte. Aaron, der seinem Bruder nicht anvertraut hatte, warum so eine Mauer zwischen sie getreten war, und deswegen auch irgendwann nicht mehr im Stande gewesen war, diese abzutragen. Noah begriff, wenn er auch nicht alles begreifen konnte. Er musste jedoch den Blick senken, als es Aaron war, der die Hand hob und mit dem Daumen beinahe sein Auge berührte. Noah hatte nicht wirklich Angst, das Aaron ihm weh tat, es war mehr ein Reflex, der die Lider so herabsinken ließ, das diese tränenfeucht Aarons Daumen streiften. Heben sollte sich der Blick erst dann wieder, als Aaron zum Sprechen ansetzte. Die Worte jedoch, die Aaron fand, musste Noah zumindest vorerst unquittiert lassen. Ein leichtes Kopfschütteln erfolgte, das jedoch nicht verneinend wirkte, sondern eher eine Form der Ratlosigkeit ausdrückte. Noah war viel mehr sprachlos darüber, das Aaron so dachte, und auch sprachlos darüber, das er verstand warum er es tat. Viel mehr hatte ihm Aaron die Worte schon genommen, die er vielleicht hätte sagen wollen. Noah brachte es schlicht nicht über sich, dem so kraftlos wirkenden Aaron nun Widerworte entgegen zu bringen, wo er aussah als könnte er sich dagegen schon gar nicht mehr wehren, und würde eher daran zerbrechen.
So war es auch Noah, dessen Tränen versiegten, als er das traurige Lächeln auf Aarons Lippen betrachtete, das wiederum ihm die Kraft nahm.. so das er nicht anders konnte, als sich wieder an Aarons Schulter ziehen zu lassen. Es wäre leicht gewesen, nun gänzlich im Kummer zu ertrinken und sich gehen zu lassen.. aber Noah wollte es nicht. Wenn schon nicht für sich selbst, dann für Aaron, für den er die Kraft fand, seinen Armen zu befehlen sich um die auf einmal viel kleiner wirkende Gestalt zu schlingen, die Aaron ausmachte. "Aber.." war es diesmal er, der beinahe stotterte und seinen Satz so wie zuvor Aaron begann. "..das verlangt doch gar niemand von dir." war es Noah, der einen weichen Tonfall anschlug. Entgegen seiner sonstigen Sprechweise die so knapp und präzise war, suchte er sich die Worte langsam, als müsse er jedes einzelne genau abwägen. Weich war auch die Wange, die sich an Aarons Schulter schmiegte, während er sich an dessen Seite kuschelte und den Blick ohne wirklich etwas zu sehen an die gegenüberliegende Wand lenkte. "Es ändert sich nie etwas an der Vergangenheit.. du könntest nicht einmal zurück wenn du es wolltest. Aber nach vorne kannst du gehen." wollte er Aaron zu verstehen geben, das er ihn nicht zurück drängen wollte. "Vielleicht hast du das damals gebraucht, dir zu sagen das es zu dir gehört weil es das leichter macht. Du hattest eben nichts anderes.. aber jetzt hast du mich, und du könntest auch sonst alles haben, was du nur möchtest.." verklang Noahs Stimme leise, der darum bemüht war, Aaron irgend eine Form von Halt zu geben. Aufgrund eigener Erfahrung wusste er zudem, das es nichts bringen würde, weiter in Aaron zu dringen - außer vielleicht, das er sich noch mehr verschloss und tatsächlich auseinander fiel. "Ich bleibe doch bei dir.." war es deswegen nur ein leises wispern, das noch an Aarons Ohr dringen konnte, wobei Noah seinen Freund fest hielt.
Wie süß Noah doch sein konnte...war das einzige gewesen, woran Aaron in diesem Moment denken konnte, indem sich der Rotschopf dem ziehen so leicht ergab, dass er fast wie von selbst an die Schulter des jüngeren Zwillings sank, der ihn zusätzlich fest im Arm hielt, ohne zu gedenken ihn loszulassen. Noah besaß eine besondere Ausstrahlung.. da seine verhaltene Art so distanziert und zurückhaltend war, dass man auf den ersten Blick nicht die Besonderheiten ins Auge fassen konnte. So sollten sich die kleinen Wunder nur immer weiter auftun, je näher man dem empfindsamen, schüchternen Jungen kam..so wie Aiden damals. Aiden, der sich nicht von Zurückhaltung hatte abschrecken lassen..Aiden, der jeden Kuss und jede Umarmung genossen hatte, die Noah zu diesem innerlichen strahlen brachte, dass man glaubte sein Glück greifen zu können. Der Rotschopf war so süß..so unschuldig, ohne dass es ihm an etwas fehlte, dass man für eine Beziehung brauchte. Man konnte sich seiner Gefühle sicher sein, ohne dass er sie aussprechen musste. Lediglich ihn in Sicherheit und Nähe musste der ältere Zwilling ihn wiegen und mit seiner Leichtigkeit näheren, um die kleinen Schätze aufzudecken, die sich in Noahs Seele befanden. Und Aaron glaubte- dass sie bei weitem noch nicht alle entdeckt hatten. Angefangen von seiner Vorliebe für gewisse Videospiele, bishin zu den Musikstücken, mit denen er sein Leben verband..und jenes geprägt hatten. Und das auch durch die schwersten Zeiten hindurch, von denen weder Aiden etwas herausgefunden hatte, noch Aaron in seiner kurzen Zeit die er mit Noah bereits verbrachte. Er glaubte nur, dass er deswegen nicht in ihm herumstochern durfte.. aus dem einfachen Grund, weil er ebenso nicht wollte, dass man bei ihm herumstocherte. Das war es auch, was im letztlich auch so an Noah gefallen hatte. Der Rotschopf schien es mit den Gefühlen anderer genauso zu nehmen, wie er - der braunhaarige selbst. Er war nicht der Typ der nachfragte, und versuchte bis in den letzten Winkel alles zu ergründen. Es gab zu viel, was man dabei falsch machen konnte..und das war ein Risiko, was Aaron genauso für zu groß befand, als es eingehen zu wollen..gleich dem Geständniss über seine Gefühle.
Was Noah jedoch konnte, war in diesem Moment wohltuhende Worte zu sprechen.. so, als würde man eine kühlende Salbe auf eine frisch aufgerauhte Wunde auftragen, die sich von dem schmerzstillenden Mittel Linderung verschaffte. Noah redete nicht gegen Aaaron..versuchte nicht gegen ihn zu argumentieren. Viel mehr machte er ihn auf den kleinen Hoffnungsschimmer aufmerksam, der in der Zukunft zu erkennen war, wenn man sich Mühe gab. Und wie Aaron es auffasste, war es auch kein Versuch gewesen ihn in eine bestimmte Richtung zu drängen... dazu zu bewegen, sich wieder mit seinen Bruder auszusöhnen und bei ihm zu wohnen. Dies wäre eh nur etwas gewesen, bei dem das eh schon brüchige Gerüst so in sich eingefallen wäre, dass es sich nichtmal an den geheimgehaltenen Gefühlen zu Noah hätte festhalten können. Es gab für Aaron einfach nichts, was ihn die Zeit des Schmerzes vergessen ließ. All die schwer erkämpften Gefühle und Bemühungen, Aiden und seiner Liebe entgegen zu kommen, und damit näher. All die Zugeständnisse und Eingeständnisse, die so mühevoll aufgrund der Vergangenheit gewesen waren- und dann doch nur darin verebten- damit allein gelassen zu werden, ohne zuwissen wie es denn weiter ginge. Niemand konnte verstehen, wie diese Zeit auf ihn, Aaaron eingewirkt hatte..mit all seinen Komplexen, Befürchtungen und offenen Brücken, die er in seinem Herzen zugelassen hatte. Lebendige Hölle, wäre wohl das einzige Wort gewesen, dass Aaron für diese Zeit gefunden hätte. denn immerhin konnte er nicht vergehen..sondern nur dabei zusehen, wie sein Herz dabei zugrunde ging..und mit ihm all die schönen Gefühle, denen er bereit gewesen war eine Chance zu geben. All das sorgte für Narben, die es ihm unmöglich machten mit Aiden in einer Gemeinschaft zu leben. Er hätte es sich nur vorstellen können, wenn sich Noah und Aiden wieder näher gekommen wären, und es ihnen möglich gewesen wäre, wieder eine Beziehung miteinander einzugehen. Nur dieses Gleichgewicht hätte seine Seele beruhigen können.. doch ein Leben ohne Noah, wäre nicht dazu in der Lage, für inneren Frieden zusorgen.
'' Ich ..habe alles was ich möchte..'' stimmte es zwar nur halb- aber indirekt, besaß er wirklich alles wonach es ihm verlangte. Er wollte Noah genau so..wie in diesem Moment. So konnte er ihn ihm Arm halten..oder viel mehr von ihm gehalten werden, und Mitgefühl erfahren. Er konnte so spüren, dass er ihm etwas bedeutete.. das einzige was fehlte, war die Liebe gewesen, die er sich insgeheim aufgrund seiner eigenen Gefühle wünschte. Aber dies war zweitraning..bedachte man, dass er seinen Gefühlen jetzt näher war, wie je zuvor. '' Danke Noah.. ich bin so froh das du da bist.'' war das einzige gewesen, was man an Aaarons Worten , die gemurmelt wurden noch erkennen konnte. Einen kleinen Kuss musste er auf die Kopfmitte des kleinen Rotschopfes hauchen, wobei dieser Kuss mehr beiläufig geschah- da Aaaron es eigentlich darauf abgesehen hatte, seine Nase in dem roten Haarschopf zu vergraben. Ungelenk und ungeschickt wie er nuneinmal war- sollte die anfängliche Röte auch nicht lang auf sich warten lassen, bevor sich die eigenen Wangen wieder an die weichen Strähnen schmiegten. Doch so schön der Duft des bekannten Schampoos auch gewesen war und etwas vertrautes vermittelte- war nichts in der Welt mit dem Gefühl zu vergleichen, Noahs Wange schutzbedürftig an der eigenen Schulter zu spüren. Ein schniefen war es daher, dass Aaron nicht nur dazu brachte, seine Schultern kurz anzuziehen..es sorgte außerdem auch noch dafür, dass der angeschlagene Körper, der sonst so wiederstandsfähig wie ein Felsen war- erzitterte und sich mehr an dem kleinen Rotschopf hielt, als an sich selbst. Noah war wirklich der einzige gewesen, den Aaron ertrug..oder auch ertragen wollte. Nichts konnte mehr trost versprechen, wie die Worte des Rotschopfes, die ihm zusicherten immer für ihn da zusein. Was für schöne Träume es doch wären, wenn Aaron sich dazu hinreißen lassen könnte... ''Wenn ich mich einmal mit Aiden aussprechen möchte. werde ich das auch tun.. Aber.. was ich wirklich will, und vondem ich weiß das ich es will..ist- dass ich ein leben mit dir jedem Luxus vorziehe. Weist du..'' fand auch Aaron langsam zu Worten, ohne zu bemerken, dass sich dem schniefen längst stille Tränen angeschlossen hatten, die über seine Wange rollten und schließlich vom Kinn tropften. Da er sie noch nicht bemerkt hatte- beinflussten sie auch kaum die Stimme des jüngeren Zwillings, der gedämpfter- und damit eh viel kraftloser sprach, wie sonst- und daher keine Sträke benötigte um seinen Aussagen Nachdruck zu verleihen. '' Wir haben auch nie in Luxus gelebt früher.. als wir im heim aufgewachsen sind, schon garnicht. Aber auch nicht später im Komplex. Selbst als Aiden mehr durch seinen Job verdiente, haben wir uns nie viel daraus gemacht.'' Erinnerte er sich zurück, wobei es doch erneut ein kleines Lächeln war, dass es kurz schaffte seine Lippen zu bestimmen, ehe die Mundwinkel wieder herabsanken. '' Natürlich war ich immer sehr geizig..sparsam, und habe auch aufgepasst, dass Aiden nicht so viel Unsinn besorgte am Anfang..aber eigentlich hatten wir wirklich nie so große Wünsche, dass man meinen könnte ein ausschweifender Lebenstil könnte mich locken. Nein.. ich mag alles mehr, solang es einfach und schlicht gehalten ist...'' traute sich Aaaron auch schließlich nicht weiter, seine Erinnerungen auszubauen. Viel zu präsent wurde die Feuchte auf seinen Wangen dafür, und ließ ihn mit einem raschen Blinzeln Unterbrechung finden. Zwar würde dies erst recht noch einige Tränen herausdrücken..doch hoffte Aaron, sie würden versigen, wenn er nur genügend Fassung sammelte...wollte er doch Noah nicht beunruhigen. '' Mit dir, fühlt es sich wirklich..richtig an..'' war das einzige, was sich Aaron nicht nehmen ließ, bevor er in erneutes schwiegen verfiel- und damit in Noahs roten Schopf..
Für den Augenblick hatte Noah seinen eigenen Kummer schon nahezu vergessen. Tatsächlich kam er ihm im Vergleich zu dem, was Aaron ihm eröffnete, verschwindend gering vor. Selbst wenn Aiden seine große Liebe gewesen war, der eine, mit dem er immer hätte zusammen sein können oder wollen, schien ihm der Verlust doch irgendwo geringer, als das was Aaron durchgemacht hatte, und immer noch durchmachte.. Und das obwohl er noch immer nur wenig über die beiden Zwillinge und ihr kompliziertes Verhältnis zueinander wusste, und daher die ganze Tragweite von Aarons Kummer gar nichr erfassen konnte. Noah, der geglaubt hatte in den letzten Wochen und Monaten mehr über die Welt gelernt zu haben, und so von seinem weltfremden Bild etwas weggekommen zu sein, stellte fest das er die Welt wieder in Farben gemalt hatte, die nur aus seiner Vorstellung entsprungen waren, und nicht aus der Realität. Wie hätte er ahnen können, das der stille, ernste und scheinbar so unverwüstliche Aaron in Wahrheit von tiefem Kummer und Gram schon regelrecht zerfressen war? Vielleicht hätte man es ja ahnen können.. der verliebte Noah jedoch hatte sich einfach nicht vorstellen können, wie man an Aidens Seite unglücklich sein konnte. Die Vorstellung war ihm immer noch etwas abstrakt, zumal er nun auch nur litt, weil Aiden nicht mehr bei ihm war.. aber sein Fall ließ sich nicht mit Aarons vergleichen, weswegen er gar nicht anders konnte, als die Worte seines Freundes so zu akzeptieren und anzunehmen wie er sie aussprach.
Dennoch war das für Noah kein Grund, aufzugeben. Wenn er auch weit davon entfernt war, weiter auf Aaron einzudringen um ihn in die eine oder andere Richtung zu drängen, war sein Herz nicht bereit die Beziehung der beiden Zwillinge zueinander schon aufzugeben. Zeit war jedoch ein wesentlicher Faktor, und während er Aaron so sah, war auch Noah bewusst, das der Augenblick dafür denkbar ungünstig war. Jetzt ging es nicht um Aiden.. auch nicht um ihn, Noah.. oder um ihre gescheiterte Beziehung, sondern in diesem Augenblick ging es einmal nur um Aaron und dessen Kummer, seine Gedanken und Gefühle. Schon allein deswegen konnte Noah nicht anders, als über Aarons Oberarm zu streicheln, wenn es auch eine irgendwie zögerliche und ungeschickte Berührung war. Zumindest war sie zärtlich und liebevoll, wie auch das Bein, das Noah um Aarons Unterschenkel schlang, und diesem zusätzliche Sicherheit vermitteln sollte, wie Noah sie gern gespendet hätte. Noah liebte Aiden immer noch, und schon allein aus diesem Grund hätte er der Beziehung vielleicht doch noch einmal eine zweite Chance gegeben, wenn die Umstände gestimmt hätten.. insbesondere wenn er gewusst hätte, in welchem Verhältnis die Brüder zueinander standen. Jetzt jedoch lagen ihm solche Gedankengänge noch fern, so fern wie ihm Aaron nahe war. "Du.. musst mir nicht danken.." murmelte der Rothaarige verlegen, dem es nicht ganz wohl damit war, mit Dankbarkeit konfrontiert zu werden, insbesondere nicht nach allem was Aaron schon für ihn getan hatte. "Ich bin froh, auch einmal für dich da sein zu können. Du warst es auch immer für mich." ließ er eine Erklärung folgen, die sicherlich auch seiner Bescheidenheit zuzuschreiben war, wie die sich rötenden Wangen erkennen ließen, auch wenn Aaron sie dabei vielleicht nicht sehen konnte. Aarons Kummer war darüber hinaus so greifbar, das nicht einmal der ungewollte Kuss auf seinen Scheitel in verschreckte. Aaron so zu sehen weckte auch in dem Rothaarigen das Bedürfnis nach Nähe, es machte seinen Freund irgendwie ungefährlicher, wodurch auch Noah seine Abwehrhaltung vorübergehend aufgeben konnte, um zu trösten, oder zumindest da zu sein. Deswegen nickte er auch nur zustimmend, was Aaron auch spüren konnte, da die weichen roten Haare an seinem Kinn und seiner Nase kitzeln müssten bei der Bewegung, als er Noah versicherte, sich mit Aiden auszusprechen, wenn er es denn einmal wollte. Noah glaubte auch, das Aaron den Zeitpunkt dafür selbst bestimmen musste. Und weil er spürte, das das auch nicht alles war, was Aaron loswerden wollte, verblieb er still, während sein Blick weiter starr an der Wand haftete. Dort konnte sich Noah noch eine Weile festhalten, während er selbst wiederum Aaron festhielt, der ihm weitere Blicke in seine Vergangenheit bot.. kleine Ausschnitte, die dennoch für Noah klare Linien und Formen schufen.
Mitleid krampfte sein Herz zusammen, wenn er daran dachte, wie einsam und schutzlos die Zwillinge gewesen sein mussten, die doch niemanden und nichts hatten außer einander, und schließlich auch diese wertvolle Verbindung irgendwo verloren, von der grausamen Umwelt zerstört.. und das obwohl sie nie viel verlangt hatten, oder viel besessen.. Nur die Tränen, die von Aarons Kinn tropften, und damit Noahs Kopf nässten, rissen ihn aus diesen regelrechten Visionen, die Aarons Worte ausgelöst hatten. Schon konnte Noah fühlen, wie auch in seine Augen wieder Tränen stiegen, die überflossen und sich nicht zurückhalten ließen. Doch dieses mal versuchte es der Junge auch überhaupt nicht, der von irgendwoher die Kraft nahm, sich auf den freien Arm zu schützen, so das sich Aarons vergrabenes Gesicht doch noch einmal aus seinem Haar lösen musste. Noah hatte jedoch nicht vor, sich aus der Vertrautheit zu lösen, sondern wollte lediglich weiter nach oben rutschen, so dass er es war, der Aaron an sich ziehen konnte. "Ich bin kein rohes Ei.." murmelte er dabei, während sich sein Arm um Aarons Schultern geschlungen hatte, so das er dessen Gesicht an seine Halsbeuge ziehen konnte. "Ihr habt nie mit mir über all das gesprochen.. Aiden auch nicht über seine Gefühle und das ihm etwas fehlt.. Ich bin froh das ihr mich beschützen wolltet, aber ich bin dein Freund und ich zerbreche nicht wenn du mit mir sprichst.." war es nur ein leises Flüstern, das an Aarons Ohr drang, während es dieses mal seine Finger waren, die nach Aarons Nacken suchten, um diesen zu kraulen. "Du musst auch nicht immer stark sein.. Es ist doch.. okay.." verblasste der letzte Hauch von Stimme, während Noah den Kopf senkte, um seine Stirn an Aarons zu schmiegen.
Aaron konnte den stillen Fluss an Tränen nicht zum versiegen zwingen. Er selbst hatte nichteinmal das Gefühl, überhaupt je Kontrolle darüber bessessen zu haben. Der Unterschied, der jedoch zu dem sonst so kühlen Aaron vorherrschte war der- dass es ihn überhaupt nicht interessierte. Der jüngere Zwilling sah sich dem Umstand völlig egal, zu weinen. Und das auch noch vor den Augen des süßen Rotschopfes, der sein Köpfchen an der Schulter des Braunhaarigen schmiegte und dabei die Tränen beobachten konnte, die von Aarons Kinn tropften. Und selbst wenn der aufgelöste Sturkopf nun an Form verloren hatte, und ganz weich in den wohltuhenden Armen seines Freundes wurde- so war er dennoch nicht unempfänglich für alles- was um ihn herum geschah. So waren es nicht nur Linderungen, die er aus Noahs Worten für sich filterte.. viel mehr noch, konnte er aus den vielleicht etwas ungeschickten Berührungen doch ein Gefühl erkennen, dass für ihn mit nichts zu vergleichen gewesen war. Es war kein Trost, den Aaron dabei empfand. Dafür müsste er sich schon bewusster sein, dass er im imbegriff war zu trauern. Was er jedoch wahrnahm war die eigenartige Feststellung, gerade für Noah zum Zentrum geworden zu sein. Für ihn hatte der süße Rotschopf geweint.. und auch zusätzlich seine harte Schale abgelegt..war eines Steinbocks gleich Abhang für Abhang herab gesprungen, und hatte dabei seinen schützenden Felsen hinter sich gelassen- auf dem er zuvor genauso einsam gelebt hatte, wie Aaron auf dem seinen. Es war eigenartig..aber nicht auf eine unangenehme Weise, wie es sich zuweilen für Aaron bei Geschenken anfühlte. Damit konnte der eigenwillige Zwilling immer noch nicht gut umgehen. Was er jedoch merkte war, dass es in ihm einen unglaublichen Strom an Leben auslöste, der das Glück durch seinen Körper jagte, bis auch jede Region davon gekostet hatte- wenn Noah ihn nur so ansah.. ganz allein. Wenn Noah auf diese Weise seinen Arm um die zusammengefallenen Schultern schlang.. oder wenn Noah auch nur ebenso leise und liebevoll mit ihm sprach, wie in diesem Moment, indem Aaron es erst nach einigen Anläufen schaffte, den Blick zumindest kurzweilig zu erheben.
Noah, der ungemein viel Gefühl gezeigt hatte, wirkte nun wirklich garnicht mehr so schwach auf Aaron- wie zuvor. Und selbst wenn er dies dem Umstand zuteilen zuschrieb- sich selbst ganz schwach zu fühlen, glaubte er nicht dass dies alles gewesen war. Noah konnte weitaus mehr abhalten, wie beide Zwillinge ihm vielleicht zugetraut hatten. Jedoch mangelte es weder dem verliebten Aiden, noch dem umsichtigen Aaron an vertrauen gegenüber dem Rotschopf. Viel mehr, wollten sie ihn beide nicht verlieren..oder die Farbe damit aus seinem Leben nehmen, deren Anstrich doch noch so frisch war dass man ihn förmlich riechen konnte. Noah hatte einfach so viel gehabt, dass es nachzuholen galt. Und wie Aiden beschlossen hatte- ihm das alles zu ermöglichen, war auch Aaron diesem Vorhaben zugetan gewesen- so dass auch er nicht gedachte, je Probleme zur Ansprache zu bringen, die Noah ja doch nur verwirren würden. Aiden hatte sich vielleicht zuviel zugemutet.. meinte sein eigenes Leid, das seines Bruders und die Sorge um Noah allein zu bewältigen. Doch dass der Weg einer offenen Aussprache wohl viel ergiebiger gewesen wäre- musste Aaron bitter feststellen, während seine Hände sich zögerlich hoben, und erneut an Noahs Mitte halt suchten. Genau an der Stelle, wo der Pullover des Jungens besonders lose an der Taile haftete, und dabei den schlaksigen Konturen schmeichelte, sollten die Finger halt an Noah suchen, den dieser so vertrauensvoll angeboten hatte. Noah war doch irgendwo schon viel weiter, als dass sie alles von ihm hätten fernhalten müssen. Doch weder Aaron, noch Aiden hatten dies gewusst.. aber wie hätte es auch anders sein können, wenn beide das Gespräch scheuten, und in ihrer grenzenlosen Umsicht eine Hülle um Noah bauten, die ihm am Ende nur selbst im Weg stand, weil er sie nicht hatte sehen können? Oh, wenn die Zeit sich doch nur zurückdrehen ließe- ertappte sich Aaron erneut bei seinem Wunsch der ihm die Augenlider erneut schmerzlich verzerrte. Vielleicht wäre doch alles ganz anders gekommen, und sie hätten gleich gemeinsam leben können, ohne ein Geheimniss dass die Kluft hatte anwachsen lassen. Der Schmerz der brennenden Augenwinkeln, beforderte Aaaron jedoch schnell wieder zurück in die Realität..und diese, war zwar immernoch bitter- aber von Noahs Wärme umgeben.. und solange alles, was Aaron sehen konnte, zu Noahs Halsbeuge und seinem roten Schopf gehörte- war die Welt doch nicht so schlecht gewesen..egal wie sehr sie ihm zuweilen einer lebendigen Hölle gleich kam.
Noah schaffte es jeden Schmerz zum erliegen zubringen.. egal wie kurzweilig der Efekt auch andauern mochte. Für Aaron zählte nur, dass er Noah etwas bedeutete..und in diesem Moment einfach alles bedeutete, weil er sich auf nichts anderes konzentierte. Nur auf ihn, den jüngerne Zwilling allein, der seiner eigenen Meinung nach doch nichts zubieten hatte, was es rechtfertigte Gefühle entgegen gebracht zu bekommen. Aber so sehr es Aaron auch an Form mangelte, da der Damm der harten Mauer bereits mehrere Risse gefangen hatte- so wachte nur ein einziger Satz in seinem Kopf , der auch gleichermaßen Antrieb für das angeschlagene Herz bot. ' Solange ich nur diesen Menschen etwas bedeute, lohnt es sich zu existieren.' - Über die Lippen, brachte Aaron seine Empfindungen natürlich nicht. Jedoch hinderte es ihn nicht daran, ihnen dennoch nachzukommen. So schmiegte er bereitwillig die Stirn an die Noahs, nachdem der Junge sein Köpfchen gesenkt hatte- und aufeinmal viel größer wirkte, wie Aaron selbst. '' Du hast recht...'' Murmelte Aaron dabei und hielt den Atem besonders flach, um ihn nicht zu stark der hübschen Nase seines Freundes entgegen zu hauchen. Nehmen ließ er es sich jedoch nicht, den eigenen Kopf etwas anzuheben, um dem Rotschopf in die Augen zusehen, selbst wenn es die eigenen noch nicht geschafft hatten, sich von den Tränen zu befreien- die in immer größeren Abständen es erst schafften, aus den Augenrändern hervorzutreten, '' Wir hätten dir mehr erzählen sollen.. aber aus Liebe macht man Fehler..'' war es zwar keien Entschuldigung- aber der einzige Grund den Aaron hatte erbringen können, während seine Nase seitlich die Nasenspitze seines Freundes streifte. '' Aiden und ich, wir haben beide füreinander empfunden..aber wie ich dir schon erzählt habe, haben die Umstände es unmöglich gemacht, dass ich mich auf ihn hätte einlassen können. Das hat die eh schon vorhandenen Wunden nur noch tiefer werden lassen, mit jeder Ablehnung die Aiden durch mich erfuhr- weil ich zum einen nicht meinte, zu genügen..und zum anderen meine Gefühle nicht hatte bemerken können, weil ich sie mir selbst verboten hatte. Nachdem wir jedoch soweit waren, diese Mauern hinter uns zulassen, war alles schon viel zu zerrüttet.. es gab keine Chance mehr, nachdem sich Aidens Zustand schon so sehr verschlechtert hatte- zueinander zufinden. Ich hatte es mir auch so vorgestellt, dass wir alle miteinander reden könnten, wenn wir es geschafft hätten..aber dazu war es nie gekommen. Sowohl Aiden hätte mit dir sprechen sollen, als auch ich..'' unterbrach ein schweres Seufzen die brüchige Stimme, deren charakteristische Schwere sich auch in den zugefallenen Augen wiederspiegelte, die es nur schafften sich spaltesbreit der Realität zu stellen. '' Es tut mir so leid.. ich wünschte wir hätten alles anders gemacht, damit wir alle glücklich geblieben währen...'' lag es schwer auf dem Herzen des jüngeren Zwillings, der nie dazu neigte über Gefühle oder Wünsche zu sprechen..aus dem ebenso simplen wie traurigen Grund- zu meinen es sich selbst nicht wert zusein. '' Noah..'' drang daher die Stimme erneut in ihrer Tiefe an den Rotschopf, wobei Aaron sich immer mehr den zarten Berührungen ergeben musste, mit denen Noah seinen Nacken kraulte. Erneut fühlte sich der jüngere Zwilling betäubt. Aber dennoch auf eine ganz eigene Weise. Mehr hielt ihn diese Betäubung in dem Gefühl gefangen, anstatt ihn davon fern zuhalten.'' Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll..aber..du schenkst mir sehr viel kraft. Du bist viel mehr, wie du dir zutraust..und Aiden und ich hätten genau das unterstützen sollen..dass du dir mehr zutraust..'' Teilte Aaron noch seine Bedenken bezüglich der Vergangenheit mit Noah, vondem er immer noch nicht sagen konnte, wie er es wohl aufnehmen würde von dem wahren Gefühlsband zwischen den Zwillingen zu erfahren. Aaron hoffte nur, dass Noah es annähernd so verstehen konnte, wie es die Zwillinge untereinander taten. '' Du tust mir so gut...'' verklang mit einem seufzen nicht nur das letzte Wort samt dem völligen schließen der Augen- sondern auch die letzte Träne die sich aus den Augenwinkeln vertreiben ließ- und verabschiedend dem Kinn entgegen rollte. Was diese Tränen jedoch genährt hatten, war keine Trauer gewesen..sondern viel mehr die Hoffnung, dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gab..sowohl für Noah, als auch für ihn, vielleicht Aiden wieder näher zu kommen. Doch all das, kam zunächst an zweiter Stelle. Die Anwesenheit Noahs und dessen Fürsorge ließ sich durch keinen Gedanken der Welt für Aaron überschatte- dessen Stirn weiter abrutschte, so dass er seine Nase und das Lippenpaar an Noahs Hals vergraben konnte- und damit im Ansatz des roten Haares, dass dem Jungen über das Ohr fiel.