Auch an diesem Morgen schien das Wetter den beiden Verliebten wohlgesinnt zusein. Langsam kämpften sich die Sonnenstrahlen durch die hellblauen Vorhänge in Jasons Zimmer, und hoben damit die angenehme Schönheit des Raumes hervor. Der älteste der Taylorbrüder pflegte es schlicht zu halten..aber doch geschmackvoll, wie man an den kleinen Zierpflanzen erkennen konnte, die auf geschnitzten Holzhöckern standen, und damit dem blauen Teppich an Kälte nahmen, die er sonst trotz besonderer Weichheit in Verbindung mit den hellblauen Wänden, die mehr ins Weiß gehen verbreitet hätte. Das Holz, mit dem Jason unter anderem Leben assoziierte, fand man im selben hellen Ton, in dem die Höcker gehalten waren am großen Schreibtisch wieder, auf dem ein schmales, schwarzes Notebook den dunklen Akzent setzte. Auch die Tischlampe war schwarz gewesen, doch so klein und schmal, dass sie beim freundlichen Anblick kaum ins Gewicht viel. Viel mehr lenkt ein kleiner Blumentopf mit einer noch nicht blühenden Grünpflanze den Blick aufsich, oder aber auch die kleinen Postkarten, die Jason bei seinen Reisen gesammelt hatte. Lässt man seinen Blick aber von diesem Schreibtisch aus nicht seitlich zum kleineren Fenster wandern, dass einen wunderschönen Ausblick in den Garten genießen lässt- sondern gerade aus- so ist es ein großes, modernes Bett auf dem dünne Seidendecken erkennen lassen, dass dieses Zimmer auch in diesem Moment bewohnt ist.
Jason war bereits aufgewacht, und sah die Sonne auf den Rand seines Kopfkissens scheinen. Mehr konnte durch das große Doppelfenster einfach nicht dringen, da es noch halb mit den nachtfarbenen Jalousien behangen war. Das bereits im allgemein sehr hellem Zimmer scheinende Licht reichte aber aus, um bereits die Umrisse seines Freundes erkennen zu können. Freund.. allein das Wort reizte Jasons Lippen zu einem Lächeln. Nur langsam schaffte es auch die um Kadens Oberarm geschlossene Hand, sich zu erheben und nach der Brille zu tasten, die Jason noch in der Nacht zuvor wie immer auf das Fensterbrett gelegt hatte. Dazu musste er sich auch nicht so sehr strecken, dass er Kaden versehentlich seine Armstütze entzog, die sich unterhalb des weißen Schopfes befand, den Jason nun wieder genauer erkennen konnte, nachdem das schlichte Brillenmodel auf der Nase saß, dass Jason besonders kleidete und damit auch zu den Gründen zählte, wieso man den ebenfalls weißhaarigen eigentlich nie ohne Brille antraf, obwohl seine Augen nicht immer darauf angewiesen währen.
Auf was Jason jedoch nun am meisten angewiesen war, war der Anblick Kadens gewesen, den er immer noch im Arm hielt. Seine Finger suchten über den seidigen Stoff der Bettdecke erneut den Oberarm und konnten dabei die samtige Beschaffenheit des Rosenmusters ausmachen- dass durch den dunklen Samt in dunkler Strucktur hervorgehoben wurde, und damit deutlich zu spühren war, selbst wenn man nicht den Blick über den weißen Stoff und die rötlichen Blütenmuster streifen ließ. Jasons Meinung nach passte die Bettwäsche zu dem jungen Mann, in den er sich immer mehr verliebt hatte. Die Fingerkuppen des Charityorganisiators hatten sich bereits über die vom Shirt geworfenen Falten am Ärmel Kadens an den Hals des Schönlings herangetastet- und schoben an dieser Stelle fürsorglich die Haaspitzen von der hellen Haut, die gleichzeitig von dem Fingerdruck Jasons gestreichelt wurde.
Selbst dabei die Augen friedlich doch nur um einen Spalt geöffnet haltend, konnte Jason noch immer nicht wirklich fassen, wie schnell alles gegangen war. So erinnerte er sich noch an den Abend, andem Dani seine Gefühle mit seinen neckischen Fragen geweckt hatte. Das Gefühl, dass schon längst in ihm tief unter der Oberfläche gebrodelt hatte und allein Kaden galt. Längst hatte der weißhaarige Schönling schon dafür gesorgt, dass Jason nur noch an ihn denken konnte. Ob er sich nun auf Kurzreisen befand, und in jeder kleinen Glasfigur ein Geschenk für Kaden gesehen hatte- oder aber ein hübsches Teeservice gut genug befand, um dem Hübschen zu gefallen und damit ein Lächeln geschenkt zu bekommen, dass sein Herz längst zum überholten schlagen gebracht hatte, und schon eine Art Sucht heraufbeschworen hatte, ohne das Jason es selbst wirklich bemerkt hatte.
Jetzt sah es der Brillenträger natürlich umso deutlicher. Jetzt wo sich seine Finger in Kadens Haar verirrten, und dafür sorgten dass dessen feines Haar von der Wange zurück gestrichen wurden. Das Lächeln des hübschen konnte er nun umso bewusster genießen, und umso mehr wurde von Jason auch Kadens Augenaufschlag erwartet, dem er sich entgegen beugte..nur, um statt einem guten Morgen '' Ich liebe dich..'' nahe den Lippen Kadens zu raunen, und sie schließlich mit einem Kuss zu besiegeln, der sich sanft auf Kadens Unterlippe konzentrierte, ohne sie sogleich zu entlassen. Unterstützung schaffte sich Jason durch seine Hand, die sich durch Kadens Haar im Nacken bahnte, und dort den halt sicherte. Kadens Geständnis war für Jason wirklich das beste, was ihm passieren konnte. So konnte er sich erst trauen, die Worte von Liebe das erste mal über die Lippen zu bringen. Doch nun wartete Jason zunächst darauf, dass seine große Liebe ebenfalls aus den Träumen erwachte, und sich in der noch viel schöneren Gegenwart wiederfand, die für den Brillenträger seit längerer Zeit von der Selbsterfüllung vereinnahmt war, die er niemals mehr geglaubt hatte, empfinden zu können.