Als Julian das erste Mal die Augen aufschlug, war es bereits Dunkelheit die ihn umfing. Er wusste, dass er sich in seinem Zimmer befand..genau genommen, in seinem Bett dessen blauer Bezug eigentlich für winterliche Nächte gedacht war. Doch da es den jungen Dänen öfters frierte- machte er sich nichts aus der kuschligen Wärme- welche die Betdecke ausmachte, die sich zudem in der nächtigen Farbe kaum von anderen Umrissen im Zimmer unterscheiden mochte. Ledglich das Mondlicht, das spärlich durch die dünnen Vorhänge drang, die das große Fenster über dem Schreibtisch verhingen sorgten dafür- dass dennoch nicht das wesentliche dem Augenmerk entglitt. So sollte Julian mit einem schwachen Atemzug, der seine Wange streifte, nicht nur ein Lebenszeichen ereilen- sondern auch die Gewissheit darum, dass es jemanden gab, der neben ihm lag. Es war Tristan gewesen, der niedliche Junge aus dem Schulgang- in den sich der angehende Pilot Hals über Kopf verliebt hatte. Zu seinem Unglück gesellte sich dabei leider der Umstand, dass Tristans Herz schon vergeben war- und er so keine Möglichkeit sah, seine Gefühle offen an den süßen Franzosen zu tragen. Sich damit abfindend, sollte Julian jedoch die Rechnung ohne das Schicksal machen, dass die beiden Jungen im Park vor der Schule zusammenführte- und schließlich zu Freunden machte. Niemals hätte sich der Weißhaarige zu dem Zeitpunkt vorstellen können, dass er je mit Tristan zusammen in einem Bett liegen würde.. doch genauso wenig hatte er sich vorstellen können, dass der Junge sofort gewillt war, mit ihm auf sein Zimmer zu kommen, um die Schätze der Vergangenheit zu bestaunen, die Julian sorgsam in einer kleinen Kiste verwahrt hatte.
Und entgegen aller Bedenken, gedachte Tristan garnicht argwöhnisch zu werden, sondern teilte sogar noch seine Leidenschaft für das Meer..ohne je in Frage zu stellen, wieso die Wangen seines neuen Freundes des öfteren verlegene Röte zeigten. Tristan war mindestens genauso unschuldig, wie rein und einfühlsam. Dies machte es auch für Julian einfacher, sich auf ihre Freundschaft einzulassen, solange sie ihre gemeinsame Zeit nicht mit anderen teilten, wie zum Beispiel mit B.i.o- Tristans besten, und wohl eifersüchtigsten Freund, unter dessen Blicken sich der Däne immer wieder wandt wie ein Fisch auf dem trockenen. Anstregend war es dabei immerhin, seine Gefühle zu verbergen..aber nicht so in diesem Moment, indem Tristan bereits wie so oft früh eingeschlafen war, nachdem sie seit dem späten Nachmittag kuschelnd im Bett gelegen hatten, und über die Fotos gesprochen hatten, die Tristan auf seinen Stick gezogen hatte, und Julian somit auf seinem kleinen Laptop zeigen konnte, der zum Zimmerinventar gehörte. Lächelnd hing der Däne, dessen Haut bald ebenso bleich gewesen war, wie das eigene Haar- diesen Erinnerungen nach, die er zu der schönsten Zeit an diesem Komplex erklärte..und bemerkte wieder wie es Tristans Atem war, der seine Wange streifte- als wollte er daran erinnern, wie nah sie sich nun gekommen waren. Vorsichtig schob Julian deswegen die Hand unter der Decke hervor, um sich die längliche Strähne mit den Fingerspitzen hinter das Ohr zu streichen, so dass der Atem seines Freundes ungehindert die Haut streifen konnte, welche sich so sehr nach der Nähe des Jungens verzehrte. Schmal wurden daher die dunkelblauen Augen des Dänen nicht vor Müdigkeit, sondern Wohlgefallen in dem der Kopf immer schwerer wurde, und dem Köpfchen Tristans entgegen sank.
Kaum ein rascheln auf dem Kopfkissen zeugte von diesem Unterfangen, bei dem Julians Stirn letztlich kurz davor war, die Tristans zu berühren..so wie es bereits ihre Nasenspitzen hielten- und dafür sorgten das Julians Herz, das so schnell und aufgeregt schlug, fast zersprang. Was machte er nur? War es die Stimme des eigenen Hinterköpfchens, die Julian vernahm als er seiner heimlichen Liebe noch viel näher gekommen war, wie bisher. Was wäre nur, wenn Tristan aufwachen würde... wenn es Entsetzen wäre, dass sich in seinen Augen wiederspiegeln würde. All diese Sorgen versuchten an den Verstand des verliebten Dänen zu appelieren, der jedoch Tristans Anblick nichts entgegen zusetzen hatte. Seine dunklen, dichten Wimpern lagen friedlich über den großen, rehbraunen Augen die Julian das Herz schon bei bloßer Erinnerung schwer machten.. und die schönen, vollen Lippen die ein friedliches Lächeln schmückte- waren so unwiederstehlich, dass Julian es kaum wagte, selbst einen Atemzug entweichen zu lassen. Er war sich sicher, dass er diesen Jungen über alles liebte.. und wohl alles für einen einzigen Kuss geben würde, den er mit ihm teilen könnte. Welcher Gedanke lag in diesem Moment also näher, als es wirklich zu wagen? Tristan schlief so friedlich.. und wär wohl viel zu schlaftrunken - fals er wirklich erwachen würde- um die Situation zur Wirklichkeit zu erklären. Und fals es nicht diese Gründe gewesen wären, so hätte sich Julian sofort tausende neue einfallen lassen, die es nur rechtfertigen würden, dem nachzugehen, wonach sein Herz verlangte..einem Kuss.
Ein weiteres Mal war es somit seine Hand, die sich von der Bettdecke löste..doch diesmal nicht um das eigene Haar zu bändigen, sondern um Tristans dunkle Haarspitzen von der Wange zu streifen, die dem Dänen zugewandt war. Fast wie von selbst glitten die Fingerspitzen dabei von der Wange des Franzosens ab, um dessen Kinnlinie zu folgen, und dabei darauf zu achten, sein Köpfchen dabei kaum aus seiner Position zu lösen. Julian wollte immerhin nicht, dass der Junge erwachte..sondern ihn nur soweit anheben, dass er selbst die Möglichkeit wahrnehmen konnte, sein Kinn zu senken, so dass die eigenen Lippen die des so geliebten Tristans küssen konnten. Vorsichtig wagten sie es auch nicht, forsch zusein und damit das Verlangen zum Ausdruck zu bringen, was innerhalb der Brust des stillen Dänens brannte. Viel mehr schmiegten sie sich sacht der weichen Haut entgegen, die unterhalb der eigenen schmaleren Lippen nachgaben- die ein wenig kühl gewesen waren- und daher auch immer einen zarten Rosaton aufwiesen, der für das hübsche, helle Gesicht des Dänens auffällig gewesen war. Was Julian jedoch in diesem Augenblick spüren konnte, war nicht die kühle die von seinen Lippen ausging..sondern die Wärme, die von Tristans Lippen ausging, und ihn sanft empfangen hatten..die sich so zart anfühlten, dass es für Julian auf der Welt nichts schöneres geben konnte. Er spürte, wie die Wärme auch auf seine Lippen übergriff, und es ihnen somit leichter machte- Tristans Lippen mit weiteren, kleinen Küssen zu bedenken, die jeweils Ober-als auch Unterlippe betrafen- und es Julian somit nicht möglich machten, sich aus diesem für ihn so traumhaften Moment zu lösen. In dieser eigenen Wirklichkeit wollte der Däne bleiben, und sah seine einzige Möglichkeit , diesen Moment festzuhalten darin, seinen schmalen Arm gänzlich um Tristans Rücken zu schlingen- und sich dabei enger an den kleineren Körper zu schmiegen, dessen Lippen er sein Liebesgeständnis zukommen ließ. Julians Augenlieder ware dabei auch nicht gewillt, länger geöffnet zu bleiben.. wollte er doch lieber in Stille und vollkommener Aufmerksamkeit den Moment genießen, von dem er glaubte, er würde sich vielleicht sonst nie ergeben...
Müdigkeit war es, die Tristan immer schnell einholte, sobald er es sich gemütlich gemacht hatte. Julians Bett war da natürlich keine Ausnahme gewesen. Und da sie sich inzwischen schon gut genug kannten, das er sich nicht mehr verkrampfte, wenn sie zusammen waren, hatte er auch dem Impuls nachgeben können, einfach die Augen zu schließen, nachdem sie beide es sich unter der blauen Bettdecke gemütlich gemacht hatten. Julian war immer so süß und lieb gewesen, das Tristan gar nicht anders konnte, als sich in seiner Nähe wohl zu fühlen, vor allem auch durch ihre gemeinsame Liebe zum Meer die sie miteinander teilten. Es war Tristan daher auch nicht komisch erschienen, sich in Julians Arme zu kuscheln und das Gesicht an seinem Hals zu vergraben. Dort war es zum einen dunkler, so dass das Licht der Nachmittagssonne nicht an seine Augen dringen konnte, zum anderen war es so möglich Julians feinen Duft wahrzunehmen, der ihn so angenehm umgab. Es war etwas vertrautes und damit auch schönes, das Tristan empfand, während sich sein eigener Arm um Julians Taille geschlungen hatte. Ein bisschen hatten sie sich noch unterhalten, daran erinnerte er sich, doch irgendwann war die Müdigkeit einfach zu stark gewesen, und noch bevor es im kleinen aber so gemütlichen Zimmer dunkel werden konnte, hatten seine langsamen, regelmäßigen Atemzüge schon verraten, dass Tristan eingeschlafen war. Immerhin hatte er ja auch eine schwere Zeit hinter sich, und konnte deswegen Ruhe gebrauchen, wann immer er sie fand.
Ein richtiges Erwachen zumindest sollte jedoch nicht erfolgen, auch als die Sonne längst untergegangen war, und aus goldenem Licht silbernes geworden war, das mehr Schatten als Licht zurück ließ. Irgendwie hatten sich wohl auch die Eindrücke eines Traums mit der Wirklichkeit vermischt. Denn ohne die Augen aufzuschlagen, verzogen sich Tristans Lippen unbewusst zu einem Lächeln, als Julians Fingerspitzen über seine Wange glitten, um die schwarzen Haarsträhnen von dieser zu streicheln. Komisch kam es Tristan nicht vor, zärtliche Berührungen zu verspüren, die bis in seine Träume drangen - vermischten sich diese doch so sehr mit der Realität, dass der Junge glaubte, es könnte doch nur Abel sein, der ihn so streichelte und sich an ihn schmiegte. So war es sicher auch ein Traum von seinem geliebten Freund, der ihn dazu brachte, mit leisem Seufzen den Atem auszustoßen, als Julian sein Verlangen nicht länger unterdrücken konnte, und diesem mit einem Kuss nachgab, zu dem sich ihre Lippen trafen. Leicht sollten sich daher auch seine schlaftrunkenen Glieder regen, ein scheinbar tonnenschwerer Arm suchte nach Julians Nacken, um sich um diesen zu schlingen, während es wieder ein glückliches Lächeln war, welches Tristans hübsches und so friedliches Gesicht überzog. Zärtlich war er es dann auch, der die scheuen, zurückhaltenden Küsse erwiederte, ohne ein einziges Mal die Augen aufschlagen zu können. Zwar waren seine Bewegungen langsam und aufgrund des schwer anhanftenden Schlafs nicht gänzlich koordiniert, doch konnte man eindeutig bemerken, dass Tristan sich an Julians schlanken Körper schmiegte, als dieser den Arm um seinen Rücken schlang. So war es auch nur ein leises, aber fast unverständliches Murmeln, das über seine Lippen drang, bevor ein weiterer Atemzug und die sich langsam entspannenden Glieder dafür sprachen, das Tristans Schlaf wieder ein wenig tiefer zu werden schien. Vielleicht hätte man mit viel gutem Willen und scharfem Gehör ein "ich liebe dich" verstehen können, aber vielleicht war es auch etwas ganz anderes gewesen, das die schönen, sinnlichen und vor allem so weichen und warmen Lippen verlassen hatte.
Julian verlor mit jeder weiteren Sekunde den bezug zur Realität- und erreichte somit das Ziel, dass er damit verfolgte Tristans Rücken mit seinem Arm zu umschlingen. Sein eigener Körper verlor dabei ebenso immer mehr an Spannung und wurde ebenso anschmiegsam, wie es bereits das Herz des Dänens war dass sich an den kleinen Franzosen gebunden fühlte, dessen Lächeln erneut feurige Röte auf die Wangen rief. Dieser sollte immerhin nicht gedenken, in seinem friedlichen Tiefschlaf zu verbleiben. Tristans Finger waren es die Julian davon überzeugten, da sie sich in seinen Nacken stahlen und sich darin Halt verschafften, und dem Dänen ein schwaches Seufzen, dass sein zitterndes Herz aus der Brust presste- und danach verlangte, den gesammten Körper enger an den Tristans zu schmiegen. Diese Berührungen waren ganz deutlich anderer Natur, wie die unschuldigen, vertrauten die sie am Nachmittag schon so oft geteilt hatten. Für Julian trugen sie den Charme der Verliebtheit ansich. Tristans Fingerspitzen gaben ihm einfach mit jeder Berührung des Nackens das Gefühl, der wichtigste und geliebteste Mensch auf der gesammten Welt zu sein.. und damit war Julian sich gänzlich sicher, diesem Gefühl verfallen zu sein- gleich einem Suchtmittel- doch einem unschädlichen, gar heilsamen..
Und als hätte Tristan die Wünsche des Dänens aus seinem Herzen entnehmen können- ohne dass dieser sie über die Lippen brachte, sollte er sogar den Kuss erwiedern. Er erwiederte wirklich die zärtliche Vereinigung ihrer Lippen mit selbiger Hingabe, wie sie sich Julian nur in seinen Träumen hatte ausmalen können. Seine Augen musste der Weißhaarige daher öffnen, ohne fürchten zu müssen, von der Realität eingeholt zu werden. So konnte er beobachten, wie es wirklich Tristan war, der ihn küsste..und das mit schwer herabgesunkenen Wimpern- aber einem glücklichen Gesichtsausdruck. Julian musste sich vorstellen, wie schön es sein musste, mit diesem Jungen zusammen zu sein, der ihm so vertraute dass er seine unkoordinierten und schläfrigen Bewegungen vom Dänen auffangen ließ. Jene Verantwortung schätzte Julian ebenso hoch, wie das Gefühl liebe zu erfahren..selbst wenn es in einem so geheimen, und traumhaften Moment geschah, wie diesem. Dies war mehr, als Julian sich eh je hatte erträumen können, so dass er lieber genießen wollte und daher den Arm längst unter die Decke geschoben hatte, und dabei direkt Tristans Rücken streicheln konnte. Immer wieder waren es dabei seine Lippen, die Tristans Lippen mit vielen kleinen Küssen leiteten- bis diese sich teilten- und daher nur unweit von Julians Lippen getrennt waren. Einzig und allein, für ein paar gemurmelte Worte, die Julians Herz einen ausgereiften Schlag aussetzten. Sollte es wirklich ' ich liebe dich' gewesen sein, was seine große Liebe da seinen Lippen entgegen gehaucht hatte? Dem unveränderten Gesichtsausdruck zu urteilen- und den erschlafften Gliedern die sich an den Körper des Dänens schmiegten- glaubte Julian dass Tristan wieder in einen tieferen Schlaf gefallen war. Aber wieso sollte er meinen, diese Worte zu sprechen, die dem Dänen das größte Glück bedeuteten? Julian glaubte dass selbst, wenn tristan träumte, seine Träume von etwas so schönem beeinflusst werden mussten, damit jene Botschaft seinen Lippen entsprang. Ihm mussten die Küsse also ebenso gefallen haben..selbst wenn er sie nur unterbewusst mit Julian geteilt hatte- dersacht über Tristans Rückenmitte kraulte, indem er die Pulloverfalten mit den aufgestellten Fingerspitzen zusammenschob. " Ich liebe dich auch..aufrichtig." Gab Julian daher murmelnd das in Worte wieder, was seine Küsse Tristan längst weiter gegeben hatten. Erleichterung befiel dabei das schwere Herz des weißhaarigen, dem das Geständnis schon seit Ewigkeiten auf den Lippen gebrannt hatte, ohne das er je Hoffnung zu hegen- sie aussprechen zu können. An diesem Abend voller Wunder, gingen tatsächlich viele Wünsche für Julian in Erfüllung- so dass der Weißhaarige sich mehrfach beschenkt sah, und daher seine Stirn an die des kleineren Tristans schmiegte- dessen Nasenspitze zuvor noch einen kleinen Kuss zuteil wurde. " Ich werde dich immer lieben.." versprach der Däne dabei noch, dessen Herz von einem brennen eingeholt wurde, je mehr Julian begriff, nicht nur von einer kuschligen Decke geschützt zu werden- sondern auch von der Liebe, die den Raum erfüllte..
Tristan, der bereits wieder dabei war, in eine tiefere Schicht des Schlafs überzugleiten, vernahm unbewusst dennoch die Worte, die Julian als Antwort auf seine eigenen, gemurmelten gefunden hatte. Es war ein kleines, aber durchaus glückliches Lächeln, das seine Lippen schmückte. Scheinbar konnten Worte auch einen Schlafenden erreichen, zumindest konnte man das aus den Reaktionen erschließen - wenn dies auch in einer tieferen Schicht des Bewusstseins geschah, auf welches man im Wachzustand schon keinen Zugriff mehr hatte. Diese Erfahrung hatte Tristan schon mehrfach gemacht. Seit er an den Komplex gekommen war, hatte er an schlechten Träumen gelitten, an welche er sich jedoch nach dem Aufwachen nie mehr erinnern konnte, egal wie sehr er es versuchte. Was geblieben war, war jedoch immer das Gefühl der Beklemmung.. regelrechte Angst befiel ihn daher nicht selten, und ließ sich auch durch das künstliche Licht seines Zimmers nicht vertreiben.. Da Tristan sich keine andere Erklärung vorstellen konnte, musste er letztlich annehmen, das die Träume aufgrund des Todes seiner Eltern hervorgerufen waren. Schließlich war das Erlebnis einschneidend genug und hatte sein ganzes Leben so stark verändert, das es wohl niemanden gewundert hätte, das er unter solchen Träumen litt, wenn er es denn jemandem erzählt hätte..
Jetzt jedoch war es ein angenehmes Gefühl, das ihn in seinem Schlaf begleitete. Ein Gefühl der Liebe und Geborgenheit, wie er es bis zu diesem Augenblick ja nur von Abel gekannt hatte, wenn in abgeschwächter und etwas anderer Form auch von Julian und natürlich B.i.o, der ebenso ungestüm wie herzlich war - und damit neben Schutz auch ein ganzes Arsenal an Gefahren barg. In den Nächten, in denen Tristan nicht allein schlief, quälten ihn auch die Träume nicht, was ihm Zuversicht geschenkt hatte, das es wohl wirklich nur seine Einsamkeit war.. und diese Zeit war glücklicherweise seit den letzten Weihnachtsferien vorbei gewesen, als er B.i.o kennengelernt hatte.. und kurz darauf Abel und etwas später darauf Julian, der nun auch sein Freund geworden war. Umfangen von dem warmen und schönen Gefühl, kräuselte sich Tristans Nase leicht, als Julian einen Kuss auf deren Spitze hauchte. Offensichtlich hatte ihn die Berührung gekitzelt, so dass der schwer gewordene Arm in einer verschlafenen Geste von Julians Nacken abglitt, und Tristan mit dem Ärmel über seine Nase rieb. "Toujoures..." murmelte er dabei, im Schlaf wohl zurück in seine Muttersprache fallend, die ihm am vertrautesten gewesen war. 'Immer' hatte er dabei wiederholt, ein Zeichen dafür, das er Julians Worte verstanden haben musste. Zufrieden schlang sich sein Arm dabei wieder um Julian, der ihm schon so vertraut geworden war. Das Herz des eigentlich so schüchternen Franzosen hatte Julian dabei schon längst für sich gewonnen, ohne das einer von ihnen beiden das gewusst hätte. Tristan, der im festen Glauben war, das es nur eine Liebe für das ganze Leben gab, hätte sich auch niemals vorstellen können, sich von Abel zu trennen und ein Leben ohne den schönen Engländer zu führen, in den er sich Hals über Kopf verliebt hatte. Dennoch gab es etwas, das ihn mit Julian in einer Art verband, die einzigartig und anders war als die Freundschaft mit B.i.o.. oder auch die Liebe die ihn mit Abel verband. So besonders und einzigartig war das Gefühl, das man es noch nicht als Liebe begreifen, aber trotzdem spüren konnte. Die Zärtlichkeit des blassen Dänen, dessen kaum verborgene Einsamkeit und eine Vielzahl anderer Dinge waren dafür vielleicht eine Ursache, die nun auch als Traumbilder hinter Tristans Lidern wiederspiegelten, und von niemandem anders als ihm selbst wahrgenommen werden konnten, während sein Körper sich in der wärmenden Umarmung des Menschen fand, der ihm die ewige Liebe zugesichert hatte..
Julian, der langsam mehr über Tristan erfahren hatte- teilte seitdem nicht nur mit ihm die Liebe zum Meer, sondern auch die Erfahrung mit der Einsamkeit. Julian, der seine Eltern bereits früh verloren hatte und deshalb bei seinen Großeltern aufgewachsen war- erfuhr zwar eine glückliche und behütete Kindheit, aber keine in der Freunde eine große Rolle in seinem Leben gespielt hatten. Zurückgezogen lebte der schüchterne Junge, der glücklich damit war sich dem rauhen Nordwind auszusetzen, und der Ebbe der See- wenn er nicht gerade damit beschäftigt war seine Zeit im Souveniershop der Großeltern zu verbringen. Man konnte Julian daher schon eine Vorliebe für Ruhe zuschreiben. Der Geruch von Meerwasser, altem Holz und kühler Luft, war durch nichts in der Welt für den Jungen zu ersetzen, der deswegen auch nur bedingt Probleme hatte, sich am Komplex zurecht zufinden, nachdem er sich auf die Pilotenstelle beworben hatte. Dem Dänen ging es vorallem darum, einen guten Job zu finden, der es ihm ermöglichte seine Großeltern zu unterstützen, die langsam zu alt waren um den ganzen Tag im Souveniergeschäft zu stehen. Sicher, war es hier nicht die rauhe Seeluft, und der graue Nordhimmel der ihn jeden Tag begrüßte.. aber es diente einem guten Zweck, und machte die Einsamkeit damit etwas erträglicher.
Nur konnte niemand ahnen, dass Julian, dessen kühle Erscheinung oft abweisend wirkte- in Wirklichkeit ein Mensch war der die Gegenwart von ruhiger Gesellschaft wirklich schätzte. Es war nur nicht so, dass er dazu fähig war auf andere zu zugehen- wohlgleich es auch niemanden gab, der dem Dänen je so sehr gefallen hätte- dass er sich hätte überwinden können. So sanft wie er war, hatte er eigentlich nur auf jemanden wie Tristan gewartet, den er in seinen Armen halten konnte, und der im Gegenzug so zärtlich über seinen Nacken streichelte. Für Julian, der die Geschichten seiner Großmutter vermisste- waren die Nachmittage und Abende mit Tristan wirklich heilsam gewesen. Verglich man daher die Seele des Weißhaarigen mit dem Meer, so brodelte unter der eisigen Schicht welche die Oberfläche mit dem Eindruck von Ebenheit strafte- ein wilder Sturm an Wellen- den nur Tristan bezwingen konnte, indem er den zurückhaltenden Dänen auftaute.. "hm..?" War es ein raunen, das über die Kehle Julians ran, nachdem Tristans Arme aus seinem Nacken geglitten waren. Der Ärmel wurde gebraucht, um verschlafen über die geküsste Nasenspitze zu reiben, die zweifelos Tristan gekitzelt hatte. Julians Problem war es dabei, das Wort nur bedingt verstanden zu haben..und zudem nicht gut der französischen Sprache mächtig zusein. Jedoch war es eine gute Menschenkenntnis, die ihm zu verstehen gab, dass Tristan sich wohlfühlen musste wenn er unterbewusst zurück in seine Muttersprache verfiel. Zudem schien er erneut zu lächeln, während er sich schutzsuchend in das Paar Arme vergrub- das Julian gehörte. Dieser seufzte schwer vor empfundenen Glück, und merkte ebenfalls wie seine Lider herabsanken und ihn die Dunkelheit samt Schläfrigkeit umfing. Seine Schultern wurden schwerer, während Herz und Lippen immer noch brannten- und daher vom sachten Lächeln nicht ablassen konnten, dass ihn in den Schlaf begleitete.
Tristan wurde dabei weiterhin in den Armen gehalten, und Julian konnte sein Lächeln an den Haaransatz schmiegen, der von der Stirn des kleinen Franzosens ausging. Es tat gut- solange Tristan nichts bemerkt hatte, und ihn morgen damit konfrontierte, wenn er merkte dass es kein Traum gewesen war, indem er geküsst wurde. Aber diese Gedanken lagen Julian ebenso fern, wie der kommende Morgen. Und so wollte er lieber die Zeit die ihm blieb nutzen, um sich an Tristan zu schmiegen und von dessen Wärme zu kosten. Erst wenn es die ersten Sonnenstrahlen schafften, an seinem Gesicht zu kitzeln würde er sich der Realität stellen...und auch bis zum Unterricht würde noch genug Zeit verbleiben, um diese wunderschöne Nacht ruhig ausklingen zu lassen. " Schlaf gut..." wünschte er Tristan noch, ehe es auch die Stimme war, die dem Dänen entsagte, während die Finger noch ein weilchen Länger über den Rücken des Geliebten kraulten.
Als Tristan das nächste Mal erwachte, herrschte im Zimmer farbloses Zwielicht. Die schweren Augenlider noch nicht recht erheben könnend, blinzelte er ein paar Mal. So, wie die Lichtverhältnisse im Zimmer waren, musste die Nacht bereits vorbei sein, aber der Morgen noch so früh, das die Sonne nicht aufgegangen war. Das erklärte auch die Schatten, die jedoch weniger Silbern waren und mehr erkennen ließen, als dies bei Mondlicht der Fall gewesen war. Tristan fühlte sich schwer - und das nicht etwa, weil er eng umschlungen in Julians Armen lag. Viel mehr war es der viele Schlaf, der ihn nun müde machte. Er war, so weit er sich erinnerte, am späten Nachmittag schon eingeschlafen... und dann? forschte er in seiner Erinnerung... Er müsste eigentlich bis jetzt durchgeschlafen haben, glaubte sich Tristan zu erinnern, und das sprach auch für die Müdigkeit, die von so viel Schlaf hervorgerufen wurde. Aber ganz sicher war er sich nicht, und deswegen streifte sein Blick über das wunderschöne Gesicht, das dem seinen so nahe war, und niemand anders als seinem Freund Julian gehörte. Schön sah sein blasser Freund in dem schattigen Zwielicht aus, das sie umfing.. so blass und schlank, und völlig friedlich. Während Tristan seinen Freund so betrachtete und dessen ruhigen Atemzügen lauschte, umfing sein Herz eine ganz eigene Wärme und Zärtlichkeit, die er für Julian empfand. Dieses Gefühl wusste sofort wieder ein Lächeln auf Tristans Lippen zu zaubern, und ließ das Stirnrunzeln rasch verschwinden, das zuvor Zeichen seiner Nachdenklichkeit gewesen war.
Er hatte geschlafen, erinnerte er sich, aber eine Zeit lang musste er auch wach gewesen sein. Die Erinnerung, die ihn bei Julians Betrachtung einholte, war eindeutig vertrauter Natur. Es war so gewesen, wie auch seine Nächte mit Abel waren.. voller Zärtlichkeit und mit tiefer Liebe erfüllt. Ja, das musste es gewesen sein.. erinnerte sich Tristan. Es waren die zärtlichen Küsse, die ihn aus dem Schlaf geweckt hatten. Abels Küsse waren etwas, das sich Umschreibungen und Erklärungen entzog. Nie würde Tristan ihren ersten Kuss vergessen, indem er Abels Hitze, seine Leidenschaft aber auch seine Güte gespürt hatte, viel deutlicher als es Worte hätten beschreiben können. Die einzigartige Weise, mit der Abel zu küssen wusste, verfolgte Tristan daher auch in den Schlaf.. und es geschah nicht selten, das der stilvolle Engländer in der Nacht erwachte und seine Lippen streichelte, nur um sie dann mit den eigenen Lippen zu küssen. Zu Anfang war Tristan noch davon erwacht, weil es ungewohnt gewesen war.. vielleicht sogar etwas komisch, weil die Eindrücke gänzlich neu gewesen waren und er so etwas nie zuvor erlebt hatte, doch mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt, und konnte auf die vertrauten Zärtlichkeiten reagieren, ohne das er sich gänzlich aus der Decke des Schlafes befreien und die Augen öffnen musste. Es war schon beinahe ein Reflex, der ihn dazu brachte sich enger an den Leib seines über alles geliebten Abels zu schmiegen und dessen Küsse zu erwiedern.... doch in der letzten Nacht, da war es nicht so gewesen. Kehrte das Stirnrunzeln dann doch wieder auf Tristans Gesicht zurück. Es war so gewesen wie in jenen Nächten.. nur hatte er die Nacht gar nicht bei seinem Freund verbracht, sondern war in Julians Armen eingeschlafen. Also musste es ein Traum gewesen sein, dem die Sinneseindrücke zuzuschreiben gewesen waren, kam er zu dem Schluss, da ihm keine andere Möglichkeit einfiel - zumindest nicht dem Bewusstsein, das sich mit dieser Frage beschäftigte. Langsam glätteten sich daher seine Züge etwas - wenn im Inneren auch die leisen Zweifel blieben.
Zärtlich wollte Tristan dann aber doch die Hand heben, und diesmal war er es, der die feinen, weißen Haarsträhnen von Julians Wange beiseite schob, damit seine Hand über die weiche Haut streicheln konnten. Die Müdigkeit glitt mit jeder verstreichenden Minute weiter von Tristan ab, der sich ausgeruht und gut erholt fühlte. "Guten Morgen.. Julian.." flüsterte er dabei ganz leise, weil er seinen Freund sanft wecken wollte. Welche schönen Gefühle Julian bereits für ihn hegte, seit sie einander das erste Mal gesehen hatten, konnte Tristan dabei natürlich nicht wissen. Nur fühlen, das seine Beziehung zu Julian eben etwas besonderes war. Liebevoll waren es daher auch seine Fingerspitzen, die über den weichen Hals des Dänen glitten, und schließlich ihren Weg in dessen Nacken fanden, wo sie zärtlich begannen, Julian zu kraulen. Die Stirn indes schmiegte er sacht wieder an Julians, so dass sich ihre Gesichter einmal mehr ganz nahe kamen.. so nahe, wie sie einander ohnehin schon waren..
Julian war ein ausgesprochener Frühaufsteher gewesen. Dies hatte sich der junge Däne bereits in jungen Jahren angewöhnt, da Stürme oftmals in den rauhen Morgenstunden an sein Fenster klopften, oder in etwa die wenigen Sonnenstrahlen, die es schafften durch das dichte, schwere grau zu brechen das den Himmel über seiner Heimat verdeckte. Heute war es jedoch anders gewesen. Letzte Nacht war es ein Traum gewesen der in seiner Lebendigkeit die Glieder und das Gemüt des Dänen so schwer machte, dass er unempfänglich für jegliche Außeneinflüsse war- wie etwa Lichteinflüsse, oder aber auch nur der gleichmäßige Atem Tristans, der nun garnicht mehr im gleichen Takt seinen Hals streifte. Der junge Franzose war bereits erwacht gewesen und schlug sich mit Eindrücken und Erinnerungen herum, die Julian noch in der vergangenen Nacht den Kopf schwer gemacht hatten. Wie sehr er sich doch davor fürchtete, dass Tristan bemerkt haben könnte- dass es sein Freund war, der ihn geküsst hatte..und nicht eine Traumillusion seines festen Freundes Abel.
Vielleicht wollte Julian auch deswegen nicht erwachen, und hüllte sich schützend in seine gefassten Mut vom letzten Abend, an dem er die Lippen des süßen Tristans geküsst hatte, und sich damit seinen eigenen Traum erfüllt hatte. Zumindest, war er seinem Traum mit dem Kuss verdächtig nah gekommen. Immerhin war es eine Beziehung, die Julian sich von beginn an aus dem Kopf geschlagen hatte, weil er wusste wie Tristan und Abel füreinander empfanden. Jedoch änderte dies nichts an seinen eigenen Gefühlen, die sich einzig und allein an Tristan verloren hatten. Julian sah sich regelrecht hilflos seinen Emotionen ausgesetzt.. dem schweren Herzen das wie wild brannte wann immer es ein Lächeln war, das Tristan allein ihm schenkte. Wann immer es die Hand des Franzosens war, die seine blasse Wange so liebevoll streichelte, dass sich die Haut nicht von der Hitze trennen konnte , die durch diese Berührung ausgelöst wurde. Alles an Tristan, angefangen von seiner Sanftmut bis hin zu seiner kleinen, verletzlichen Erscheinung war perfekt gewesen. Mit seinem schwarzen Haar schien er den passenden Gegensatz zu ihm, Julian darzustellen- und das gehörte zu den vielen Kleinigkeiten, an denen Julian sich festhielt, und wogegen er sich nicht wehren konnte, wohlgleich er sich schlecht fühlte, da er sich auch nicht in die Beziehung von Abel und Tristan einmischen wollte. Vor dem Engländer hatte er immerhin Respekt..ihn immer als Piloten geschätzt, und dies hatte sich ebenso nie geändert, wie es die Gefühle sind, die er für Tristan erübrigt.
Julian konnte an dieser Lage nichts ändern... aber ebenso konnte er dem Kuss nichts schlechtes abgewinnen, da es ihm auch so schien, als wenn es Tristan ebenso war, der diesen Moment genossen hatte. Der Däne hatte sich diesen Augenblick zum Geschenk gemacht, so dass es auch erst Tristans erneute Berührungen sein konnten, die ihn langsam aus seinen Tiefschlaf holten. Instinktiv war es ein murmeln, das kratzig über die ausgetrockenete kehle entwich, ohne dass die weichen Lippen es schafften sich voneinander zulösen, als Tristan begann seinen Nacken zu kraulen. Seine Stimme war es auch, die das Ohr des Dänen berührte und es schaffte den schwer gewordenen Körper mit leben zu füllen, so dass er sich mit geschlossenen Augen der lieblichen Umarmung ergab, die Tristan um ihn geschlungen hatte. " Guten Morgen.." wurde Julian deutlicher, ohne schon richtig angekommen zu sein. Dies mochte auch der Grund dafür sein, dass er seinen Arm fester um Tristans Mitte schlang, während seine Stirn den Halt durch Tristans Stirn so nutzte, den Kopf zu neigen, und damit auch den weichen Lippen wieder näher zukommen, deren Zeichen noch auf den blassen Lippen des Dänen lag- wenn auch für das bloße Auge nicht sichtbar. " Tristan.." begann er immer mehr zu begreifen, in welcher Situation er sich befand, und sah sich daher gezwungen, die dunkelblauen Augen langsam zu öffnen, und damit das geliebte Gesicht zu erfassen, das von Schläfrigkeit keine Spur mehr aufzuweisen hatte. Schüchtern wurde daher das Lächeln durch empfundene Verlegenheit, die Bestätigung in erröteten Wangen fand. " Hast du..denn gut geschlafen?" Fragte Julian vorsichtig, während er Tristans Blick suchte, und daher auch die Nasenspitze heben musste, ohne sich von der Stirn seines Freundes zu lösen, dessen Finger er glücklicherweise noch immer in seinem Nacken spürte. Julian verlor daher auch ein wenig die Angst , dass Tristan etwas gemerkt haben könnte..
"Du bist wach..." war es ein zartes Lächeln, das Tristans Lippen umspielen sollte, als er schließlich in den Genuß kam, einen Blick auf Julians wunderschöne, dunkelblaue Augen zu werfen. Es war ein starker Kontrast zu seiner hellen Haut und den fast weißen Haaren, welcher ihn aber auch so unbeschreiblich schön wirken ließ, dass Julian viele Verehrerinnen hatten.. und das sicher nicht zuletzt auch wegen seiner liebenswerten Art, wenn er auch meist reserviert blieb, aber dennoch freundlich war. Tristan schmiegte sich deswegen gern in Julians Arme, was ihm die Wärme des schönen Dänen noch inniger einbrachte, während er den Blick leicht niederschlug. `"Ich habe sehr gut geschlafen..." setzte er an, bevor er nach einem kurzen Zögern noch hinzufügte "..und auch schön geträumt..." Ein zaghaftes Lächeln war es dann auch, das sich wieder auf seine Lippen legte. Nur ein schöner Traum, sagte er sich, wobei seine Finger weiter unsicher und dennoch liebkosend Julians Nacken streichelten, und gelegentlich lieber der Linie des Halses folgte, und so bis zum Schlüsselbein streifen konnte. "Hast du denn auch gut geschlafen?" Wollte er dann aber seinerseits noch von seinem Freund wissen, dessen Gesicht ihm noch immer so nahe war, dass er gar nicht anders konnte, als die Nasenspitze zärtlich an die seines Freundes zu schmiegen. "Wie schade, dass es schon morgen ist.. ich möchte eigentlich noch gar nicht aufstehen." wagte er dann aber schüchtern noch hinzuzufügen. Sich von Julian zu lösen fiel ihm immer schwer, wenn sie so wie jetzt eng umschlungen zusammen lagen. Und aus irgend einem Grund schien es heute noch schwerer zu sein, als sonst. Schon allein deswegen zogen sich die schmalen Augenbrauen nachdenklich zusammen, im Versuch zu ergründen, warum seine Gefühle sich so äußerten.. doch wollte es dem so schüchternen Franzosen einfach nicht gelingen, so dass er es erneut aufgab, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Jetzt wollte er lieber noch eine Weile liegen bleiben.. Julians Wärme genießen..
Selbst wenn Julian erst langsam dabei war zu erwachen, klopfte sein Herz dennoch wild vor Aufregung und Schamgefühl. Ob Tristan etwas wusste, konnte er immer noch nicht mit Genauigkeit bestimmen. Tatsache war jedoch dass Tristan immer noch dabei war seinen Nacken zärtlich zu streicheln, und dabei der Linie des blassen Halses zu folgen, was den Dänen eigentlich annehmen ließ, dass der süße Franzose nichts ahnen konnte. " Ja.." Traute sich Julian schließlich den Morgengruß zu erwiedern, gleich dem zarten Lächeln das sich auf Tristans Lippen gebildet hatte, und zum Spiegel für das eigene wurde. " Ein Glück.." zeigte sich als nächstes sogar die Erleichterung in den dunkelblauen Augen, die durch die empfundene Müdigkeit nun wieder ganz schwer wurden. Gut hatte der kleine Frazose geschlafen, dessen dunkle Augen den Dänen zu bezaubert hatten- vom ersten Augen blick an. Und nun..wo sich das Gesicht Tristans in das weiche Kopfkissen schmiegte und ihn so vertrauensvoll und lieblich betrachtete, glaubte Julian sterben zu müssen wenn er nun aufstehen müsste. So schwer wurde es ihm um das eigene Herz bei dem Blick auf die vollen, so wohlgeformten Lippen, die Tristan doch eine gewisse feminine Note verliehen- die nicht zum Nachteil des Franzosens empfunden wurde. Für Julian war Tristan natürlich ein Junge gewesen..nur einer, dessen angenehme Vorzüge sich nicht im laufe seines alterns verloren hatten. Weder die Unschuld war ihm aus dem Blick gewichen, noch die Sanftmut aus der Seele.." Die Nacht war nur zu kurz gewesen. Aber..geschlafen habe ich gut, ja.." murmelte der verliebte Däne und schmälerte den eigenen Blick, was Müdigkeitsfältchen in seinen Augenwinkeln schuf. Da der süße Franzose ihm immer noch so zugetan war, scheute der blasse Däne auch nicht davor, mit seinen Fingern über dessen Rückenmitte zu streichen und diese zärtlich zu umkreisen. " Ich möchte auch nicht aufstehen..auch wenn ich sonst..natürlich immer früh aufstehe, bevor es zur Schule geht.." wisperte Julian daher fast schon, da er kaum merkte dass seine eigenen Lippen es kaum schafften sich unter dem Atem Tristans zu bewegen, der ihn streifte. Wie ein magischer Hauch, der es schaffte ihn zu lähmen- glaubte Julian. Dennoch musste er den Kopf nun ein Stück heben. Jedoch geschah dies nicht ohne noch einmal sanft an Tristans Nasenspitze zu stubsen- bevor der Blick zu den rot-leuchtenden Zahlen wanderte, die der elektronische Wecker auf dem Schreibtisch anzeigte. Gepiept hatte er auch nicht..und auch die Zeit verschaffte dem seufzenden Julian etwas Erleichterung. " Wir können auch noch etwas liegen bleiben.." wollte er Tristan daher gleich beruhigen, und ließ sich schnell wieder in das Kissen sinken, dass begann zu rascheln.
" Möchtest du denn dann was essen? Wir können uns dann Tee machen.." Versuchte Julian sich gleich selbst wieder zu beruhigen- da sein Herz wieder verräterisch schnell schlug und eigentlich eines beschleunigten Atems bedurfte. Doch diesen wollte sich der Däne in der Gegenwart des über alles geliebten Tristans nicht erlauben. Durfte er doch nichts von seinen Gefühlen wissen.." ich hätte auch nichts..dagegen, den ganzen Tag hier mit dir zu liegen. Es..ist schön warm und..angenehm." Lächelte Julian schüchtern, wobei sein feines Haar ihm in die Stirn fiel, ohne großartig einen anderen Eindruck zu vermitteln, wie noch am Vortag. Egal, wie man es zerzauste, verfiel es ja doch wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Was jedoch einigen gelegen kommen würde- bedeutete für Julian auch besonders empfindlich zu sein. Da sowohl Haut als auch Haar so hell gewesen war- war Sonne dem Jungen, dessen Augenbrauen manchmal sogar kaum erkenenn konnte- so fein wie die Härrchen an seinem Körper waren- der größte Feind gewesen. So sehr er ihre Wärme und ihr Licht auch mochte- wusste sie doch Sonnenbrannt schon in wenigen Minuten zu erzeugen. " Aber.. was hast du denn geträumt? Weißt du das noch..?" Nahm der Däne dann doch noch allen Mut insich zusammen, und suchte den Blick des Jungens, dessen Rücken er fest umschlossen hielt. Zwar war Julian sich sicher dass Tristan nichts bemerkt hatte..aber vielleicht hatten sich die Eindrücke des Kusses in seine Träume geschlichen.
"Hast du etwa Angst gehabt, dass ich schlecht geschlafen habe?" fragte Tristan halb scherzhaft, da ihm aufgefallen war, wie erleichtert Julian bei seiner Antwort gewesen zu sein schien. Denn immerhin kannte er Julian inzwischen doch schon ziemlich gut.. um seine Stimmungen und Launen deuten zu können. Einfühlsamkeit war ja seit jeher eine seiner Stärken gewesen.. insbesondere wenn es sich dabei auch noch um einen seiner Liebsten handelte, zu denen der Däne ganz bestimmt zählte. "Ich bin schon früh eingeschlafen.." murmelte er auf Julians Worte hin. "Warum die Nacht dann immer noch so kurz ist.. das werde ich wohl nie begreifen." lächelte er sein schüchternes Lächeln, das den wie von Julian schon bemerkten schön geschwungenen und sinnlichen Lippen besonders gut stand. Tristan vermutete ja, dass es daran lag, weil die Zeit immer besonders schnell verging, wenn man glücklich war. So schnell, das man sich einfach nur wünschte die Zeit würde langsamer vergehen oder überhaupt einfach stehen bleiben, damit man den Augenblick für die Ewigkeit genießen könnte.. aber natürlich war das nicht möglich, weshalb er schon gar nicht erst den Blick zur Digitalanzeige von Julians Wecker schweifen ließ.
"Ich möchte nichts essen.. und auch keinen Tee.." wagte sich Tristan dann aber an eine Antwort, wobei er die Augen längst wieder genießerisch geschlossen hatte, weil sein ganzer Körper weich wurde, als Julian damit begonnen hatte, seinen Rücken mit den sanften Fingern zu streicheln. "Ich möchte viel lieber einfach nur.. mit dir hier liegen bleiben." machte er dem hübschen Dänen ein ehrliches Geständnis, bei welchem sich seine Finger haltsuchend in den Stoff seines T-shirts vergruben. Gewagt hatte er dies ohnehin nur, weil es Julian selbst gewesen war, der zuerst gesagt hätte, dass er am liebsten den ganzen Tag so liegen bleiben würde.. Was konnte auch angenehmer und wärmer sein, als die Nähe, die sie miteinander teilten? "Oh.. mein Traum.." kam Tristan dann aber doch noch auf Julians Frage zurück, wobei er diesmal derjenige war, dessen Wangen verräterische Röte annahmen. "Also.. weißt du.." setzte er an, wobei es diesmal nicht der Sprachfehler war, der ihm zu schaffen machte, sondern viel mehr die eigene Nervosität. "Ja, ich weiß es schon noch.." gestand er dann, wobei er wieder nervös begann, an Julians Shirt zu zupfen. Ein wenig peinlich war es ihm schließlich doch, als er verlegen ein paar Worte hervorbrachte. "Also ich glaube.. ich habe von Abel geträumt und.. dass wir uns geküsst haben.. das war.. schön.." waren Tristans Worte mit jedem stocken immer leiser geworden, so dass Julian sie vielleicht überhaupt nicht mehr richtig verstehen konnte. Zumindest aber Tristan war die Verlegenheit ganz deutlich anzusehen, dessen Wangen schon regelrecht glühten, wobei er sich nun nicht mehr traute Julians Blick zu begegnen..
Julian konnte nicht anders, als ein verlegenes Schmunzeln erkennen zu lassen als Tristan ihn nach seinen Befürchtungen fragte. " Vielleicht.." meinte er daher knapp und senkte den Blick, den er versuchte unter den hellen Wimpern zu verstecken, die nicht sonderlich dunkel gewesen waren, so wie es bei den meisten Europäern der Fall gewesen war. Um was er sich wirklich sorgen gemacht hatte, konnte er natürlich nicht sagen. Aber er war froh das Tristan in seinem Feingefühl nicht den genauen Kern traf, den er so verdächtig nah streifte. " Ich.. bin auch früh eingeschlafen." konnte Julian dabei nur erwiedern, weil es ja irgendwo doch der Wahrheit entsprach. Zwar lag er lang wach, und war erst in den ertsen Mogenstunden zum schlafen gekommen- jedoch war die Zeit bis zum einschlafen so wundervoll gewesen wie ein einziger Traum. Allein Tristan im faden Mondlicht zu betrachten bevor er ihn geküsst hatte, grenzte an ein Wunder dass man auf Leinwand hätte bannen müssen. Julian meinte, dass dies zu den Kleinigkeiten gehörte die nur für Verliebte sichtbar gewesen waren- da ihre Schönheit im verborgenen lag..
" Ich habe eigentlich auch keinen Hunger.." war der Däne dann auch froh gewesen dass Tristan nicht danach stand auch nur im entferntesten das Bett zu verlassen. Vor lauter Schmetterlinge im Bauch, hätte er eh nichts herunterbekommen und sich noch mehr verraten. Den magen wussten schon die Worte des süßen Franzosens allein zu füllen, indem er meinte sich ebenfalls an den Körper des Dänens zu schmiegen, und ihn in seine liebliche Stimme zu hüllen. So konnte Julian auch garnicht anders als sich vorzustellen wie es wäre, wenn Tristan und er nun in diesem Bett lagen, in dem Wissen ihre Gefühle einander zu erwiedern. In diesem Ramen, fühlten sich die Wünsche des süßen Tristans noch viel schöner an, und hüllten die weißen Wangen in einen gesunden Rotton. Einzig und allein war die Auslegung des Traumes dafür vernatwortlich, dass Julian sich in die 'Wirklichkeit' zurückversetzt fühlte. War der Kuss wirklich so schön, dass Tristan glaubte von seinem geliebten Abel geküsst zu werden? Was auf der einen Seite dem dänischen Herzen Stiche versetzte, erfüllte es auf der anderen Seite mit Hoffnung- da es vorallendingen Liebe gewesen sein musste , die Tristan empfunden hatte während seine Lippen mit einem sachten Kuss bedeckt wurden waren. Lächelnd formten die Lippen sich zu einem freudigen Ausdruck voller Liebe , wobei Julians Stirn sich an die des süßen Tristans schmiegte, in dessen dunkle Augen er sehen wollte. " Also war er wirklich sehr schön.." gab er schüchtern hinzu, auch wenn er auf Tristans Augen herabblicken musste, da sie sich ihm vor Verlegenheit entzogen hatten. Aber egal aus welcher Perspektive Julian ihn betrachtete- schien der süße Franzose vollkommen perfekt.."Wenn.. wenn du hier so gut schläfst, dann könntest du doch öfter bei mir übernachten..oder? " Fragte der Däne vorsichtig an, wobei er es genoss wie Tristan verloren an seinem Shirt zupfte. Dies gehörte wieder zu den Kleinigkeiten, die für andere so unbedeutend sein konnten- und für ihn- Julian die ganze Welt bedeuteten. Der äne wagte es dabei sogar, eine Hand vom Rücken Tristans zu nehmen, und stattdessen über eine seiner rotglühenden Wangen zu streichen, die in den Handinnenfläche feuerte. " Ich freue mich wirklich immer, wenn ich mit dir zusammen sein darf.."
Tristan konnte ja nicht wissen, das seine Worte, die flüchtige Beschreibung seines Traums, in Julians Herz ein solches Stechen auslösten. Wenn er es gewusst hätte, hätte er es sicherlich gar nicht erst erwähnt, da Tristan es niemals über sich gebracht hätte, seinen Freund zu verletzen.. So jedoch konnte er nur nicken, wobei er sich noch immer nicht getraut hatte, Julians Blick zu begegnen. "Es war auch ganz lebendig.. so.. als wäre es gar kein Traum gewesen.." flüsterte er noch leise, wobei er es nun gänzlich nicht mehr schaffte, den Blick zu heben, und die Finger den Stoff von Julians Shirt schon zusammengerafft hatten, so dass auf Höhe der Rippen nun ein wenig von Julians bleicher Haut sichtbar wurde, wenn diese auch unter der schützenden Decke verblieben war, und somit vor Blicken ebenso wie vor Kälte geschützt war.
Schließlich schaffte es Tristan aber doch noch, den Blick zu heben, wenn dies auch scheu war, und seine dichten schwarzen Wimpern fast die treuen, braunen Knopfaugen versteckten. "Gern.. wenn du möchtest.. Dann übernachte ich sehr gern wieder bei dir. Ich fand es sehr schön.." war es ein weiteres Eingeständnis, das er an Julian richtete. Wissen konnte er dabei natürlich nicht, welch schöne Gedanken und Gefühle Julian ihm schenkte.. wohl aber spürte sie bestimmt ein Teil von ihm unterbewusst, und reagierte ganz ohne Tristans bewusstes zutun darauf. Nicht umsonst kam schließlich das Gefühl der Nähe und der Geborgenheit.. wann fühlte man sich schon einmal jemandem so verbunden? Zu leugnen war nicht, das Tristan eine Verbundenheit zu Julian empfand, die sich von der zu Abel unterschied, aber auch von der zu B.i.o, welcher unbestritten sein bester Freund war... "Ich bin auch so glücklich, wenn ich mit dir zusammen sein darf. Weil ich doch weiß, wie wenig Zeit du hast und wie hart du arbeitest.." war es wieder nur ein schüchternes Murmeln das an Julians Ohren dringen sollte, und ein weiterer Beweis für Tristans Bescheidenheit war, der sicher niemals die Zeit von Julian eingefordert hätte.. selbst wenn er tatsächlich Sehnsucht nach ihm hatte. Gerade weil Tristan schon so schöne, reichhaltige Gefühle für Julian hegte, überkam ihn bei dessen Berührung seiner Wange eine weitere Welle von Hitze, die seinen ganzen Körper angenehm durchströmte, und sein Herz ein wenig schneller schlagen ließ. Deswegen konnte er auch gar nicht anders, als Julians Shirt loszulassen, und mit seiner Hand schließlich nach Julians Handgelenk zu tasten, welches er zärtlich mit den eigenen Fingern umschloss. "Julian..." murmelte er dabei zärtlich den Namen seines Freundes, der ihm so wichtig war, ohne das er es je in Worte hätte kleiden können.
Für Julian schien das Glück sich immer mehr in eine Zerreißprobe zu verwandeln. Nicht, dass es ihm nicht gefiel wie süß Tristans scheuer Blick den seinen suchte und wie der Franzose sich haltesuchend in seinem Shirt vergriff.. Viel mehr waren diese Eindrücke viel zu schön, als dass sie für Julian auszuhalten waren, der merkte wie das weiße Shirt dass er in der Nacht getragen hatte, ein wenig aufrollte. Erst als sich der zusammengeraffte Stoff unterhalb der Bauchnabelhöhe befand, sollte er nicht weiter gleiten. Zu verhindern war es aber nicht das der Däne trotz nicht empfundener Kälte den Bauch einzog und die geröteten Wangen unter den weißen Haarspitzen verstecken wollte indem er den Blick senkte. " Dein Traum klingt wirklich..nach einem besonderen Erlebniss.." Fand er den letzten Ausweg darin seine Wünsche verkleidet an den jungen Franzosen zu bringen. So konnte er seine weichen Gefühle zumindest indirekt vermitteln ..war es doch immerhin schwer genug seine Liebe zu verheimlichen, wenn sie einem so nah lag, wie Tristan in diesem Fall ihm- dem unglücklich verliebten Julian.
Aber dieser wusste sein schmerzendes Herz schon damit zu besänftigen, Tristans treue Augen zu beobachten die sich unter den dichten, schwarzen Wimpern versteckten. Dies war eine Zuflucht, die dem blassen Dänen bedingt seiner hellen Wimpern nicht wirklich vergönnt gewesen war. Aber dennoch beobachtete er dieses Phänomen gern bei seinem kleinen, zierlichen Gegenstück- bemerkte er mit einem Lächeln das die Melancholie in sich verschluckte, die der Däne zuvor empfunden hatte. Tristan hatte nicht nur viel dunklere Augen, sondern auch sehr charakteristische Gesichtszüge die im Gegensatz zu Julian standen. Schon allein die vollen, fast schon sinnlich geschwungenen Lippen unterschieden sich von den feinen, aber dennoch weichen Lippen des Dänens, die viel schmaler gewesen waren. Und selbst die Nasenspitze des süßen Franzosens war so zierlich klein und war für die gerade, schmale Nase des Dänens leicht zu erreichen gewesen, wenn er nur die Nähe gesucht hatte. Über was Julian auch nachdachte- schien Tristan zu ihm zu passen wie schwarz und weiß. So- als wären sie füreinander bestimmt! Das war es auch, was er empfand.. nicht nur die offensichtlichen Merkmale, die darauf hinwiesen und sie oft wie ein hübsches Paar wirken ließen- sondern auch dass, was sich in ihren Seelen verbarg. Verständnis, ohne den gebrauch von Worten. Zuneigung in jedem einzelnden Blick..
" Mein Projekt nimmt ziemlich viel Zeit in anspruch.. aber mein Plan wird bald wieder optimiert, weil die Grundeinstellungen nun langsam übereinstimmen. Es sind nur ein paar Sicherheitstest nötig um das Protokoll zu bestätigen. Dann..kann es sein dass ich ein wenig mehr Zeit habe, wie zuvor." murmelte der nun verlegene Julian mit einem gesenkten Lächeln, was ihm einen durchaus bescheidenen Gesichtsausdruck einbrachte. Sicherlich waren die vielen Tests hart gewesen..und man setzte nicht nur große Hoffnungen, sondern auch Ansprüche auf die Ergebnisse, die er erzielen sollte. Da blieb das Druckgefühl naürlich nicht aus ..aber nun, wo diese erste Phase bald überwunden war, glaubte Julian dass er mehr Zeit mit Tristan verbrinen konnte..der einzige, der seinem Gefühlen wirklich nah gekommen war. So wie er immerhin vorallem Mizu als Pilot verehrt hatte- und damit auch seine Leistungen- so hatte er weder für ihn noch für Abel je so empfunden, wie er es nun für Tristan tat. Warum es ausgerechnet auch jemand sein musste, der nicht mit der Mech-Materie in Verbindung stand, war für ihn leichter zu erklären gewesen. Die Arbeit nahm Julian immerhin nicht gern mit nach Haus..und er wollte in seiner Freizeit ausschließlich in Liebe und Zuneigung..Spaß verbringen. Und nicht mit der hohen Verantwortung und Härte, die mit dem Pilotenberuf einher ging. Tot und Überleben war in kaum einen anderen Beruf an diesem Komplex näher gelegen. Julian, der das Leben liebte, wollte daher auch das Leben mit Leben verbringen. Das Tristan daher sacht seinen Namen hauchte, und seine Finger um das schmächtige Handgelenk schlang- holte den Dänen wieder aus seiner Gedankenwelt und konfrontierte ihn erneut mit dem schmerzenden Herzklopfen, dass seinen Blick wieder verzog. Der Schmerz ließ sich nur aus den Augen halten indem er sie halb schloss. Seine Liebe zerriss den Dänen dabei fast schon- der das Liebesbekenntniss auf den Lippen trug, ohne dass er es hatte aussprechen können. Wie grausam- dachte der Däne und strich mit den Fingern weiterhin zärtlich über die Wange des Franzosens, dessen dichtes Haar im starken Kontrast zur eigenen, fast weißen Hand stand, die dabei war die Strähnen vom Ohr zu schieben. Die Fingerkuppen konnten dann schließlich der Schläfe folgen, und den Rand des Ohres bekunden, der zuvor so schützend verdeckt worden war. " Tristan.." diente zum Ersatz des ' ich liebe dich' Doch auch, wenn es nicht genau die drei Worte waren, konnte ein Wissender genau herraushören, dass Tristans Name genau in dem Gefühl dieser Worte ausgesprochen worden war. Wieso sprach der süße Frazose den Namen seines Freundes auch so sehnlichst aus? Julian glaubte, sich daher schon fast wieder zu viele Hoffnungen zu machen. Aber wehren konnte er sich nicht dagegen, zu glauben dass Tristan irgendwo in seinem Herzen das selbe empfand. Wie gern er doch nun seine Hand in den Nacken Tristans geschoben hätte..nur, um diesen zu stützen und den Lippen einen weiteren, liebevollen Kuss zukommen zu lassen- der als einziges Mittel aussagen konnte, wie groß die Gefühle des Dänens gewesen waren, der sein Knie über die Wade des süße Franzosens schob- ohne dabei die Decke zu verrutschen, die sich schützend über ihnen befand. " Wieso.. können wir nicht einfach hierbleiben.." seufzte Julian, nachdem er mit einem schlucken seine Gedanken verdrängt hatte- die ihn bald schon übernommen hätten. Und diese Katastrophe, wollte sich der Däne garnicht erst ausmalen.
"Ein Erlebnis... ja, vielleicht." war es ein sachtes Lächeln von Seiten Tristans, das Julian geschenkt werden sollte. Irgendwie stimmte es ja auch, fand zumindest Tristan, denn so lebhafte Träume hatte er sonst gar nicht.. glaubte er jedenfalls, denn zumeist wenn Träume einen so starken Einfluss auf ihn nahmen, waren es schlechte Träume, die seinen Körper zu Eis erstarren ließen, und aus der Erinnerung wie Wasser durch ein Sieb flossen, so dass er sie kaum halten konnte.. Dieser Traum jedoch war schön gewesen, wenn auch so real, das man es schon fast nicht mehr als Traum sehen konnte. Das Julian mit diesen Worten aber einen verkleideten Wunsch zum Ausdruck gebracht hatte, war Tristan dabei keinen Augenblick bewusst. Er wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, dass den Worten ein anderer Inhalt als der offensichtliche innewohnen konnte. Er war einfach viel zu naiv gewesen, hing noch zu sehr seiner Überzeugung an, das es im Leben nur eine einzige Liebe geben konnte. Bei seinen Eltern war es ja schließlich auch so gewesen. Schon allein deswegen war es auch nichts weiter als schlichte Freude, die Tristan immer wieder überkam, wenn man ihn und Julian für ein hübsches Paar hielt. Dass sie zusammen hübsch aussahen, war schließlich nicht zu übersehen gewesen, wann immer sie gemeinsam in den Gängen unterwegs waren..
"Ich hoffe es geht alles gut bei deinen Tests.." murmelte Tristan dann aber auf Julians Worte hin. Zwar wollte er sich eigentlich gern darüber freuen, dass Julian zukünftig vielleicht mehr Zeit hatte, die sie zusammen verbringen konnten, auf der anderen Seite machte er sich aber auch Sorgen um seinen Freund. "Deine Arbeit ist ja so gefährlich... Ich wünschte.. ich wünschte du hättest einen sichereren Job.." war er immer leiser geworden, weil das eigentlich etwas war, das er Julian nicht so gern sagen wollte. Immerhin wusste er, dass Julians Arbeit zum einen viel Geld einbrachte welches er brauchte.. zum anderen glaubte er auch, dass dem Dänen sein Beruf Spaß machte.. und dann war da natürlich auch noch das Prestige, das einem als Pilot entgegengebracht wurde. Aber all das war Tristan gar nicht so wichtig, wenn das Leben und die Gesundheit eines seiner liebsten darunter zu leiden hatte. Wo Tristan vorher eigentlich keine Meinung zu den Piloten gehabt hatte, konnte er seine Angst vor diesem gefährlichen Beruf nur schwer im Griff halten, seit er Abel kannte, und die Folgen dessen jeden Abend liebevoll mit Salbe behandelte.. es war zumindest etwas, das er tun konnte. Selbst wenn er Abels Kummer wie den eigenen empfand, seinen großen Traum nicht mehr leben zu können, gab es einen größeren Teil von Tristan, der dankbar und erleichtert war, das Abel nie mehr als Pilot arbeiten würde, und sein Leben nicht mehr auf die Art aufs Spiel setzen musste. Ähnlich wie Julian wollte auch Tristan das Leben leben, so lange das möglich war. Deswegen sprachen sie auch kaum jemals von Julians arbeit.. über alles andere, aber nicht darüber. Und deswegen musste er sich auf verschämt auf die Lippen beißen, weil ihm die Worte nun doch ganz ungewollt über die Lippen gekommen waren. "Tut mir leid.. ich mache mir nur solche Sorgen um dich." brachte er deswegen eine Entschuldigung über die Lippen, bevor er es wieder schaffte, den Blick zu Julian zu heben. Es beruhigte ihn jedoch, Julians Hand so zart streichelnd an seiner Wange zu fühlen, in welche er sein Gesichtchen schmiegen konnte. So fielen ihm bei Julians zärtlichen Berührungen die Augen einfach wieder zu.. und konnten das eine Wort, seinen gehauchten Namen, um so deutlicher an sein Ohr dringen lassen. Ohne, dass er es bestimmen konnte, wurden seine Wangen dabei wieder heiß und röteten sich, sein Griff um Julians Handgelenk festigte sich, ohne dessen zarte Haut mit Durckstellen zu überziehen. Schließlich konnte er gar nicht mehr anders, als doch den Blick zu heben, und mit den dunklen Augen nach Julians zu suchen. Dieser konnte ja nicht wissen, das er recht haben sollte, und Tristan unwissentlich in seinem Herzen ebenfalls schon die Liebe zu dem schönen Dänen spürte.. An dessen Körper musste er sich auch drängen, als Julians Knie sich über seine Wade schob. "Lass uns doch hier bleiben.." fand er dann Worte, wenn sie auch nur ein kleiner Hauch waren, den man kaum über das Rascheln der Bettdecke hören konnte. Tristans Hand sollte schließlich wieder unter die Bettdecke wandern, um sich um Julians Taille zu schlingen, und am Rücken wieder den Saum seines T-shirts zu finden, unter welches die Fingerspitzen glitten, und damit Halt fanden an Julians bleicher, und doch so warmer Haut..
Julian nickte schwach, als Tristan ihm gegenüber seine Hoffnungen aussprach. Wie wohltuhend es doch war, dass genau der Mensch sich um ihn sorgte- den er über alles liebte. Julian spürte, wie wichtig er Tristan gewesen war- so dass er sich wieder einmal nicht der Vorstellung entziehen konnte, sie währen zusammen. So schlecht er sich deswegen auf einer Seite gegenüber Abel und auch Tristan fühlte.. so war es in ihm ein untrügliches Bedürfniss, das den Schmerz erträglicher machte, in Wirklichkeit nicht mit Tristan zusammen zu sein. Was war denn auch schon dabei? Versuchte sich sein Gewissen, dass sich von Julians Meinung nicht beirren ließ- zu beruhigen. Er tat nichts schlimmes..wenn die Grenzen nur nicht zu undeutlich verwischten und ihm doch ein ungeachtetes Wort entwich- oder gar ein Kuss..
"Es geht bestimmt alles gut. Eigentlich sind diese..Trockenübungen recht harmlos.." klang Julians Stimme bedingt seiner Vorstellung sogar wieder ganz unverkrampft weich. So verletzte er niemanden- und brauchte sich nicht darum zu sorgen, dass man ihm sein verletztes Herz nicht bemerkte. Das machte es ihm leichter- und vorallem Tristan leichter, der sonst gewiss den Kummer seines Freundes bemerkten würde und daher versuchen würde- ihn auch noch zu trösten. Da- so wusste Julian, würde seine Selbstbeherrschung sicher brechen- oder aber sein Verstand. Aber was es auch war- so hatte er angst darum immer zu verlieren. Tristan würde sicher versuchen ihn zu schonen..und sich sicher anders verhalten- und sich zusätzlich auch noch schreckliche sorgen machen. Julian befand, dass Tristan davon schon genug hatte, so dass er die Freundschaft genauso brauchte- wie Julian sie brauchte..." Du musst dich nicht entschuldigen.." War mit einer streichenden Bewegung über die Schläfe des süßen Tristans verbunden gewesen. Sacht gab die weiche, gerötete Haut unter dem sanften Druck Julians zarter Finger nach- und unterstrichen dabei den Traum von Verliebtheit, den Julian seit dem erwachen träumte. " ich freue mich doch, wenn du dir Gedanken um mich machst. Weißt du..meine Gorßeltern wissen nicht so genau bescheid, weil sie sich mit Technik und dem ganzen, garnicht auskennen. Sie sagen immer, ich soll vorsichtig sein. Aber über das Ausmaß des Jobs, sind sie sich nicht bewusst. Das möchte ich auch nicht, da sie sich sonst schuldig und hilflos fühlen. Dabei..will ich ihnen doch nur das zurückgeben, was sie mir ermöglicht haben. All die Jahre.." murmelte der Däne ruhig, wobei seine Finger langsam abglitten und Tristans Lippen streiften. Die Berührung wirkte jedoch beiläufig..als wenn es Julian damit auf etwas ganz anders abgesehen hatte, so dass er hoffte dass Tristans ehrlich-naive Art sich nicht angestoßen fühlte. So zielten die Fingerkuppen auch weiterhin auf das Kinn, von welchem sie sich verabschiedeten.
Julian wollte lieber die Arme um Tristan schlingen..doch, genau in diesem Moment sollte der süße Franzose erneut das Wort erheben, und seinerseits die Arme um den schmächtigen Leib des Dänens schlingen. Viel mehr noch, suchten die zierlichen Hände ihren Weg unterhalb des lockeren Shirts und berührten damit die weiße, ungeschützte Haut Julians, die zuvor niemand vor Tristan sonst berührt hatte. So verging dem Dänen vor schreck der Atem, den er innehielt. Fast so, als wollte er Tristans Berührung festhalten. " Nehmen wir uns..doch heute eine Auszeit." konnte er nun nur mühevoll über die Lippen bringen, ohne selbst die Anzeichen zu setzen, an einem Sprachfehler zu leiden. Damit beruhigte sich auch langsam der Körper, und ließ die wärme von Tristans Händen auf sich wirken. Julian wurde weicher- und passte sich perfekt an Tristans angeschmiegten Körper an. Nun traute er sich auch, mit den Händen selbst unter die Decke zu schlüpfen, wo die kalten Finger wieder von Bettwärme umfangen wurden, und nach dem Saumen suchten, der Tristans Shirt ausmachte. Krank melden konnten sie sich später immer noch. Dazu blieb schon Zeit. Wichtiger war jetzt, dass Tristan nur nicht die Finger von seiner Haut löste. Freude stieg über den Schreck- und ließ Julian fast schon wünschen, garkeinen Stoff mehr am Oberkörper zu tragen, damit er gänzlich von Tristans liebevoller Umarmung zuspüren bekam. Nun fehlte es Julian jedoch an nichts mehr, was ihn noch daran hinderte, Tristans Rücken eine Hand unterzuschieben, die ebenso liebevoll über seine erwärmte Haut strich. Direkt über die Wölbung der Wirbelsäule.. "Wir können uns später abmelden. Einmal..geht das schon." Wisperte der Däne vor dem schweigen noch und schmiegte den Bauch an den flachen des süßen Tristans. Wie wohl sich Julian fühlte, stand ihm ins zufriedene Gesicht geschrieben. Selbst, wenn es die gleiche Röte aufwies- wie bei Tristan.